Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo (PGNiG) — ein Unternehmen der Orlen-Gruppe — hat im Jahr 2022 58 LNG-Ladungen am Terminal in Świnoujście abgeholt. Das ist die höchste Zahl seit der Inbetriebnahme des Gashafens und 23 mehr als vor einem Jahr, als 35 Schiffe eintrafen. Das Gesamtvolumen der Lieferungen betrug 4,4 Millionen Tonnen LNG — 57 Prozent mehr als 2021, als die Schiffe 2,8 Millionen Tonnen LNG lieferten.
Im Jahr 2022 kamen die meisten Lieferungen (36) aus den Vereinigten Staaten, 18 Schiffe kamen aus Katar, zwei aus Nigeria und je eines aus Trinidad und Tobago und Ägypten. Die Gruppe steigerte die Importe vor allem von Verflüssigungsterminals in den USA, von wo sogar 20 Ladungen mehr als im Jahr 2021 ankamen.
Die Intensivierung der LNG-Importe wurde unter anderem durch den Ausbau des Terminals Świnoujście ermöglicht, das ab 2022 6,2 Mrd. Kubikmeter pro Jahr regasifizieren kann, 1,2 Mrd. Kubikmeter mehr als bisher. Die Gesamtmenge der Lieferungen, die die Orlen-Gruppe im Jahr 2022 über dieses Terminal importierte, betrug 5,8 Mrd. Kubikmeter, was bedeutet, dass die Wiederverdampfungskapazität des Terminals zu etwa 94 Prozent genutzt wurde.
Im vergangenen Jahr begann die Orlen-Gruppe mit der Annahme von LNG-Ladungen am LNG-Terminal in Klaipeda, Litauen. Im Jahr 2022 gab es acht derartige Lieferungen mit einer Gesamtmenge von 0,5 Millionen Tonnen LNG oder 0,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas in flüchtigem Zustand. Der größte Teil des erhaltenen Brennstoffs wurde nach der Wiederverdampfung über die neu eröffnete Pipeline Polen-Litauen nach Polen transportiert.
Für das Jahr 2023 verspricht das Unternehmen, die hohe Effizienz seines LNG-Betriebs beizubehalten. Die wichtigste Einfuhrquelle werden die USA sein, was mit der Umsetzung von zwei langfristigen Verträgen mit Chenier und Venture Global zusammenhängt, die ein Gesamtvolumen von fast 3 Millionen Tonnen LNG pro Jahr vorsehen. Die Orlen-Gruppe hat auch eine Vereinbarung mit Klaipedos Nafta, dem Betreiber des LNG-Terminals in Klaipeda, unterzeichnet. Auf der Grundlage dieser Vereinbarung kann PGNiG in diesem Jahr 6 LNG-Ladungen im litauischen Gashafen abholen.
Arkadiusz Słomczyński