Forscher von der Universität Danzig und der Technischen Universität Wrocław haben ein Gerät gebaut, das Bakterien mit Hilfe von Plasma vernichtet und so Kultur- und Zierpflanzen vor Krankheiten schützt. Das in dem Gerät verwendete Plasmasystem kann von Kläranlagen, der pharmazeutischen Industrie und der Landwirtschaft genutzt werden. 

Gegenstand der bereits patentrechtlich geschützten Erfindung ist ein Verfahren zur Deaktivierung von Antibiotika aus wässrigen Lösungen mittels einer Gleichstrom-Atmosphärendruck-Glimmentladung (dc-APGD), die in Kontakt mit einer strömenden Flüssigkeit in einem kontinuierlichen Durchflusssystem erzeugt wird. Damit soll den Verlusten begegnet werden, die in der Landwirtschaft und im Gartenbau durch das Vorhandensein von pathogenen Bakterien auf Pflanzen entstehen.

„Die Erfindung ermöglicht es, Antibiotika zu deaktivieren, bevor sie in die Umwelt gelangen, und damit die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen unter anderem bei Bakterien, die für Menschen oder Nutztiere pathogen sind, zu verringern”, erklärt Dr. Agata Motyka-Pomagruk von der Abteilung für Pflanzenschutz und Biotechnologie an der Interuniversitären Fakultät für Biotechnologie der Universität Danzig und der Medizinischen Universität Danzig.

„Durch die Erzeugung von Entladungen bei Atmosphärendruck erhalten wir ein kaltes atmosphärisches Plasma, das u. a. reaktive, d. h. zu chemischen Reaktionen fähige Sauerstoff- und Stickstoffformen, Radikale und UV-Strahlen enthält, die in der Lage sind, Antibiotika zu inaktivieren. Sie zerlegen sie zunächst in einfachere Verbindungen, dann werden sie abgebaut. Schließlich werden sie in Form von Kohlendioxid und Wasser umgewandelt”, fügt Dr. habil. Ing. Piotr Jamróz von der Technischen Universität Wrocław hinzu.

Plasma als ionisiertes Gas weist einzigartige Eigenschaften auf. Die von den Forschern gewonnene „aktive Post-Plasma-Lösung” kann in Form von Sprühen, Vernebeln oder Bewässern auf Pflanzen angewendet werden.

Arkadiusz Słomczyński

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