Forscher aus neun Hochschulen und drei Instituten der Polnischen Akademie der Wissenschaften haben mit der Arbeit am „Lexikon der polnischen Folklore” begonnen. Die dreibändige Publikation wird mehr als 300 Einträge enthalten und soll in fünf Jahren fertig sein.
Das Projekt der Polnischen Gesellschaft für Volkskunde und der Nikolaus-Kopernikus-Universität (UMK) wird im Rahmen eines Zuschusses des Nationalen Programms für die Entwicklung der Geisteswissenschaften entwickelt. Ziel der Arbeit eines Teams von mehr als einem Dutzend Personen ist es, eine Publikation in gedruckter und elektronischer Form zu erstellen, die umfassende Informationen über die wichtigsten Formen und Phänomene der polnischen Folklore enthalten wird.
Die Einträge des Lexikons werden eine synthetische Beschreibung der polnischen Volks-, Berufs- und Umwelttraditionen bilden, die ihren Reichtum, ihre Komplexität und Vielfalt sowie ihre Verbindungen, interethnischen Zusammenhänge und Transformationsprozesse aufzeigen werden, heißt es auf dem Portal Forum Akademickie.
Neben der 3-bändigen gedruckten Publikation ist auch eine elektronische Version geplant. Sie wird die Form einer frei zugänglichen Website haben, deren wesentliches Element Fotos, Audio- und Videodateien, die ausgewählte volkskundliche Phänomene illustrieren, sein werden.
Eine spezialisierte Suchmaschine wird die Formulierung komplexer Fragen und die Volltextsuche (nach beliebigen Begriffen innerhalb eines Eintrags) ermöglichen. Nach Abschluss des Projekts wird das elektronische Lexikon laufend aktualisiert und erweitert werden können, entweder durch neue Einträge oder durch die Erweiterung bestehender Einträge.
Das Lexikon richtet sich sowohl an Fachleute aus den Geistes- und Sozialwissenschaften als auch an ein breites Publikum außerhalb der akademischen Welt — Regionalisten, Lehrer und Schüler, Künstler und Kulturschaffende.
Die Verfasser des Lexikons schließen seine Übersetzung ins Englische nicht aus, wodurch die polnische Folklore und ihre Erforschung in die internationalen Folklorestudien einbezogen werden könnte. Das Projekt hat mehr als 732.000 PLN aus dem Nationalen Programm für die Entwicklung der Geisteswissenschaften erhalten.
Arkadiusz Słomczyński