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„Wiadomości z pola bitwy” — Zeitschrift der polnischen Regierung während des Januaraufstandes

von DignityNews.eu

Mit dem Ausbruch des Januaraufstandes (am 22. Januar 1863) wurden die Gebiete des Königreichs Polen, die sich im russischen Teilungsgebiet befanden, einer Doppelregierung unterstellt. Russland setzte weiterhin seine eigenen Gesetze durch, während die polnische Regierung — das Zentrale Nationalkomitee (poln. Komitet Centralny Narodowy), das später in die Provisorische Nationalregierung (poln. Tymczasowy Rząd Narodowy) und dann in die Nationale Regierung  (poln. Rząd Narodowy) umgewandelt wurde — ihre Dekrete erließ. Diese Rechtsakten und die von der Regierung des Januaraufstands autorisierten Informationen wurden über persönliche Kontakte, d. h. über Kuriernetze und Nachbarschaftsbeziehungen, sowie über die Presse, die „von Hand zu Hand”  weitergereicht wurde, weitergegeben.

 

Während des Januaraufstands wurden im Königreich Polen mehr als 200 und in den anderen Teilungsgebieten etwa 90 Ausgaben verschiedener Aufstandszeitschriften herausgegeben, die von Hand abgeschrieben, gedruckt oder lithografisch vervielfältigt wurden. Die Verlagstätigkeit der Provisorischen Nationalregierung und später der Nationalen Regierung wurde von Józef Bogdan Wagner (1815-1882) geleitet.

Die beliebteste Zeitschrift der Aufständischen trug den Titel „Wiadomości z pola bitwy” (dt. Nachrichten vom Schlachtfeld). Eine einzelne Ausgabe umfasste zwischen zwei und vier Seiten. Sie enthielt hauptsächlich Informationen über den Verlauf der Kämpfe der Aufständischen. Man konnte in ihr auch Bekanntmachungen der Nationalen Regierung und Register der Gefallenen finden. Im Laufe der Zeit nahm die Zeitung auch eine Rubrik auf, in der russische Verbrechen beschrieben wurden. Die Verbreitung der Informationen über diese Verbrechen zielte darauf ab, weit verbreitete Abneigung gegen die Russen zu wecken und die Gesellschaft um den Aufstand herum zu konsolidieren. Ganz offensichtlich wurde die Zeitung auch zu Propagandazwecken genutzt. Dies äußerte sich unter anderem darin, dass die eigenen Erfolge überschätzt und die Verluste unterschätzt wurden. Der Preis für die Zeitung betrug 15 Groschen. Wie in der redaktionellen Fußzeile mitgeteilt wurde (an der Stelle, an der in den vor und nach dem Aufstand erschienenen Zeitschriften Informationen über die Zulassung zum Druck durch die russische Zensur zu finden waren), waren die Einnahmen „für die verwundeten Vaterlandsverteidiger” bestimmt.

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