Vom 2. Dezember 2022 bis zum 5. März 2023 wird die Ausstellung „Wandernde Bilder” von Małgorzata Mirga-Tas, der derzeit wichtigsten Vertreterin der zeitgenössischen Roma-Kunst, in der Galerie des Internationalen Kulturzentrums in Krakau zu sehen sein.
Die Galerie des Internationalen Kulturzentrums wird eine große Auswahl der Werke der Künstlerin aus den Jahren 2019 bis 2022 präsentieren, darunter die international anerkannte Serie „Auszug aus Ägypten” und eine Reihe großformatiger Textilien mit dem Titel „Herstorie”. Außerdem werden neue Werke präsentiert, die sich unter anderem mit der Geschichte der Roma von Nowa Huta und dem Gedächtnis der Roma befassen.
Der erste Teil der Ausstellung mit dem Titel „Atlas” zeigt Werke verschiedener — bekannter und weniger bekannter — Autoren aus unterschiedlichen Sammlungen, die in verschiedenen Techniken angefertigt wurden und die stereotype Wahrnehmung der Roma illustrieren.
In den folgenden Räumen werden Werke von Małgorzata Mirga-Tas zu sehen sein, die einen Versuch darstellen, auferlegte Bilder zu entzaubern, sowie eine Form der persönlichen und kollektiven Selbstdarstellung sind. Sie sind in fünf Gruppen unterteilt: „Newo Rom — newo drom” (Neuer Mensch/neuer Rom — neuer Weg), „O fotografis” (Der Fotograf), „Siukar Manusia” (Gute/großartige Menschen), „Riesinnen” und „Auszug aus Ägypten”. Die Künstlerin beschäftigt sich unter anderem mit der komplexen Identität von Roma und Polen, der Entkolonialisierung des materiellen Kulturerbes der Roma und dem Holocaust an den Roma.
Wie in den Informationen zur Ausstellung zu lesen ist, sind eine wichtige Inspirationsquelle für Małgorzata Mirga-Tas die Roma-Frauen, die sie sehr oft zu Protagonistinnen ihrer Werke macht. Sie sind Mitglieder ihrer Familie, ihre engsten Mitarbeiterinnen, Künstlerfreundinnen und Aktivistinnen — Persönlichkeiten, die sich um die Roma-Gemeinschaft verdient gemacht haben. Diese Art des Minderheitenfeminismus zielt darauf ab, das stereotype Bild der Roma-Frauen, das sich über Jahrhunderte in der visuellen Kultur etabliert hat, zu dekonstruieren.
Adrian Andrzejewski