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Bertold Merwin kämpfte immer für ein unabhängiges Polen

von Dignity News
Er war ein guter Lehrer, Publizist, Schriftsteller und Legionär. Bertold Merwin kämpfte für die Unabhängigkeit Polens und gründete eine Schule für polnische Kinder in Sambia. Als polnischer Jude setzte er sich für die Assimilierung der jüdischen Gemeinschaft mit den Polen ein.

Geboren wurde er als Baruch Menkes am 13. November 1879 in Tarnów im damaligen Österreich-Ungarn (österreichisches Teilungsgebiet). Er wuchs in einer literarisch interessierten Familie auf. Er besuchte Gymnasien in Tarnów und Lemberg und erwarb 1907 einen Doktortitel in Philosophie an der Universität Lemberg und ein Diplom der juristischen Fakultät.

Bereits während seines Studiums setzte sich Menkes für gesellschaftliche Belange ein. Ab 1902 arbeitete er als Lehrer am Gymnasium Nr. 2 in Lemberg, wo er u. a. Geschichte und Geografie unterrichtete. Er war auch als aktiver Publizist bekannt, arbeitete mit verschiedenen Zeitungen zusammen und war Herausgeber von „Jedność” — einer Zeitschrift, die sich für die Assimilation der Juden in die polnische Gesellschaft einsetzte. Er war auch Autor zahlreicher Publikationen, darunter des Buches „Juden während des Aufstands von 1863” und der Berichte über seine Reisen in die Vereinigten Staaten.

Im Jahr 1914 trat Merwin den polnischen Legionen bei und kämpfte für die polnische Unabhängigkeit. Zunächst arbeitete er im Stab, unter anderem als Pressesprecher und Chef der Lebensmittelversorgung. Er nahm an zahlreichen Kampfhandlungen teil und reiste von Ungarn bis Wolhynien. Seine Kameraden schätzten seinen Mut, und sein Einsatz an der Front zeugte von einem tiefen Engagement für die Unabhängigkeit Polens.

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens setzte Merwin seinen Militärdienst in der polnischen Armee fort, wo er verschiedene verantwortungsvolle Positionen innehatte, unter anderem als Lehrer an Militärschulen. 1928 wurde er im Rang eines Majors in den Ruhestand versetzt. Seine Uniform war mit zahlreichen Orden geschmückt, darunter das Kreuz der Unabhängigkeit und das Tapferkeitskreuz.

Nach seiner Rückkehr zum Journalismus schrieb Merwin für die Tageszeitung „Kurier Warszawski” und die Wochenzeitung „Tygodnik Ilustrowany” und engagierte sich auch in dem Verband Polnischer Legionäre. Seine journalistische Tätigkeit konzentrierte sich häufig auf Themen der Legionen.

Im Jahr 1939 wurde Merwin zum Sprecher des polnischen Ministeriums für Information und Dokumentation ernannt. Nach dem deutschen Angriff auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs floh er nach Rumänien und ließ sich dann in Sambia nieder, wo er eine Sekundarschule für polnische Flüchtlingskinder gründete. Er starb am 10. Januar 1946 in Lusaka.

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