Dr. Marek Tuszewicki vom Institut für Jüdische Studien an der Jagiellonen-Universität erhielt in diesem Jahr den Józef-A.-Gierowski-und-Chone-Shmeruk-Preis für die beste wissenschaftliche Buchveröffentlichung im Bereich der Geschichte und Kultur der Juden in Polen.
Die lebhafte Aufnahme des Buches von Dr. Tuszewicki „Żaba pod językiem. Medycyna ludowa Żydów aszkenazyjskich przełomu XIX i XX wieku” (dt. Frosch unter der Zunge. Volksmedizin der aschkenasischen Juden an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert) weckte das Interesse eines ausländischen Verlegers, der renommierten und angesehenen Littman Library of Jewish Civilization, was 2021 zur Veröffentlichung von „A Frog under the Tongue. Jewish Folk Medicine in Eastern Europe” führte. Es handelt sich nicht um eine bloße Übersetzung, sondern um eine eigenständige, an ein völlig anderes Publikum angepasste Fassung.
„Diese Art der Anpassung ist der beste Weg, die Originale zu präsentieren und gleichzeitig die polnische Wissenschaft im Ausland zu fördern. Denn es gibt nichts Schlimmeres als eine mechanische Übersetzung, die nicht an die Fähigkeiten und Erwartungen eines anderen Publikums angepasst ist. Es besteht kein Zweifel daran, dass dieses Werk von internationalen Wissenschaftlern zitiert werden und als Anregung für weitere Forschungen dienen wird”, sagte Professor Monika Adamczyk-Garbowska von der Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin in ihrer Laudatio auf den Autor.
Der zweite Preis ging an Dr. Maria Ferenc vom Jüdischen Historischen Emanuel-Ringelblum-Institut in Warschau für ihr Buch „»Każdy pyta, co z nami będzie«. Mieszkańcy getta warszawskiego wobec świadomości o wojnie i Zagładzie” (dt. ‚Alle fragen, was mit uns passieren wird’. Die Bewohner des Warschauer Ghettos und das Bewusstsein des Krieges und des Holocausts). Die dritte Preisträgerin ist Dr. Aleksandra Oniszczuk von der Universität Warschau, Autorin des Buches „Pod presją nowoczesności. Władze Księstwa Warszawskiego wobec Żydów” (dt. Unter dem Druck der Moderne. Die Behörden des Herzogtums Warschau gegenüber den Juden).
Der Józef-A.-Gierowski-und-Chone-Shmeruk-Preis wurde auf Initiative der akademischen Kreise, die sich mit jüdischen Studien an der Jagiellonen-Universität Krakau und der Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin beschäftigen, mit finanzieller Unterstützung der Marcell-und-Maria-Roth-Stiftung ins Leben gerufen.
Arkadiusz Słomczyński