Es gibt wohl kaum einen Polen, der den Namen Adam Słodowy nicht mindestens einmal gehört hat, den Namen seiner Sendung „Zrób to sam” (Do it yourself) nicht kennt oder nicht ein Bild davon gesehen hat. Heute jährt sich zum 50. Mal die Verleihung des Ordens des Lächelns an einen Erfinder, dessen Biografie ebenso interessant ist wie die Erfindungen, die er hervorgebracht hat.
Der spätere Konstrukteur wurde am 3. Dezember 1923 in Czarnków in Großpolen in einer Beamtenfamilie geboren. Von klein auf soll er eine Leidenschaft für das Konstruieren gehabt haben — als Kind unternahm er einen erfolglosen Versuch, einen revolutionären Antrieb für eine Mühle zu erfinden, und als Schüler fertigte er einen Entwurf für ein Feuermeldesystem an. Er war auch Mitglied von Pfadfindergruppen — zunächst in Czarnków und dann in Bydgoszcz, wohin er mit seiner Familie zog.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schickte ihn der Vater in eine Landwirtschaftsmaschinenfabrik in Baczki, wo er verschiedene Berufe erlernte. Im Jahr 1944 meldete er sich freiwillig zur Armee, wo er nach Abschluss der Offiziersschule den Rang eines Majors erreichte. Er unterrichtete an der Offiziersschule für Flakartillerie in Koszalin und an der Technischen Militäruniversität. Dort begann er, sich mit dem Heimwerken zu beschäftigen — er fertigte Modelle an und soll auch einen Raketenflugsimulator gebaut haben.
1958 schied er freiwillig aus der Armee aus. Im selben Jahr hatte er seinen ersten großen Heimwerker-Erfolg. Aus gefundenen Teilen und einem alten Motor baute er ein funktionierendes Auto mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Słodowy präsentierte seine Kronstruktion auf einer von Wydawnictwo Komunikacyjne organisierten Ausstellung. Das Projekt gefiel den Besuchern so gut, dass Słodowy ein Buch darüber schrieb, dessen erste vollständige Auflage innerhalb einer Woche ausverkauft war. Mit dem Geld, das er verdiente, kaufte er sich einen Fernseher, ein damaliges Luxusprodukt. Dank dem Gerät sah er sich eine Sendung über Technik an, die ihm jedoch so wenig gefiel, dass er zum Fernsehgebäude ging, um seine Meinung zu äußern. Nach dem Gespräch bot ihm ein Fernsehmitarbeiter, der ihn empfing, an, sein eigenes Material vorzubereiten.
Das Thema der ersten Folge der Sendung „Zrób to sam” war ein Vogelfutterhaus. Rund 7500 Briefe gingen daraufhin beim Sender ein (es ist drauf hinzuweisen, dass es damals rund 240.000 Fernsehgeräte gab). Dies war der Beginn einer Sendung, die 24 Jahre lang (1959-1983) ausgestrahlt wurde und 505 Episoden umfasste, in denen der Autor zeigte, wie man aus alltäglichen Gegenständen, die wir heute als nutzlosen Müll betrachten, ein Spielzeug oder ein nützliches Gerät herstellen kann.
Słodowy war auch Mitautor der Drehbücher für das Märchen „Der geniale Dobromir” und andere Produktionen. Auf Wunsch der Kinder wurde er am 21. März 1974 zum Ritter des Ordens des Lächelns ernannt, der in Polen seit 1968 als internationale Auszeichnung verliehen wird.