Strona główna » Kazimierz — einst eine eigenständige Stadt, heute ein Stadtteil von Krakau

Kazimierz — einst eine eigenständige Stadt, heute ein Stadtteil von Krakau

von DignityNews.eu

Im Jahr 1335 gründete der polnische König Kasimir der Große die neue Stadt Kazimierz. Interessanterweise befand sie sich direkt neben der damaligen Hauptstadt Polens, Krakau. Heute ist die ehemalige blühende Stadt einer ihrer Stadtteile. Jahrhundertelang wurde Kazimierz hauptsächlich von Juden bewohnt.

Nach einhelliger Meinung der Historiker gilt der polnische König Kasimir der Große neben den vielen inneren Reformen, die zur Stärkung der Stellung des Staates durchgeführt wurden, auch als Beschützer der Juden. Viele von ihnen ließen sich in Kazimierz nieder, einer vom Monarchen gegründeten Stadt in der Nähe von Krakau, der damaligen Hauptstadt Polens. 

Der vom Monarchen in Sandomierz erlassene Gründungsakt vom 27. Februar 1335 gilt als der Beginn ihrer Existenz. Das Gebiet von Kazimierz war eine sumpfige Insel, die zwischen der Weichsel und ihrem alten Flussarm lag. Dies schuf natürliche Verteidigungsmöglichkeiten, die durch den Bau der Stadtmauern verstärkt wurden. Eine solche Lage beeinflusste auch die Sicherheit von Krakau selbst und der königlichen Burg auf dem Wawel-Hügel von der Südseite her. Kazimierz stand der polnischen Hauptstadt in Bezug auf die Fläche nicht viel nach — 50 Hektar zu 65 Hektar. Innerhalb seiner Grenzen befanden sich die drei Dörfer, die es zuvor dort gegeben hatte, sowie Kirchen, darunter die St. Michael-Kirche auf dem Skałkahügel — der angebliche Ort des Martyriums des Heiligen Stanislaus. 

Ab Ende des 15. Jahrhunderts wurde Kazimierz von der jüdischen Bevölkerung besiedelt, die u. a. aus dem nahe gelegenen Böhmen und Mähren, aber auch aus Italien und anderen Ländern zuwanderte. Ende des 16. Jahrhunderts hatte ihre Zahl 2000 Einwohner erreicht. Im Jahr 1495 wurde die Alte Synagoge in der Szeroka-Straße gebaut. 

Nachdem König Sigismund III. Wasa die Hauptstadt Polens von Krakau nach Warschau verlegt hatte, ging auch die Bedeutung von Kazimierz zurück. Während der Teilungen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert sorgten die österreichischen Behörden für die Aufhebung der Trennung und die Eingliederung von Kazimierz in Krakau.

Das könnte dir auch gefallen