Im ersten polnischen Bio-Nanosatelliten, der mit einer Falcon 9-Rakete in die Umlaufbahn gebracht wurde, befinden sich die Pilze Fusarium culmorum. Ein Team von Wissenschaftlern der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau unter der Leitung von Professor Krzysztof Matkowski wird prüfen, wie die Pilze ohne Schwerkraft zurechtkommen. 

Die Forschungsarbeiten werden im Rahmen des Projekts „Bio-Nanosatellit mit miniaturisierten Lab-on-Chip-Instrumenten und Methodik zur Durchführung biomedizinischer Forschung unter Mikrogravitationsbedingungen“ durchgeführt.

Es wird von einem Konsortium aus SatRevolution (Konsortialleiter), der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau, der Technischen Universität Breslau, der Medizinischen Universität Breslau und dem Ludwik-Hirszfeld-Institut für Immunologie und experimentelle Therapie der Polnischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Niederschlesischen Zone für Biomedizinische Technologien umgesetzt.

Im Jahr 2018 hat die lokale Regierung der Woiwodschaft Niederschlesien zusammen mit dem Nationalen Zentrum für Forschung und Entwicklung 100 Millionen PLN für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in diesem Bereich bereitgestellt.

Forscher der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau haben einen auf der Erde weit verbreiteten Pilz, Fusarium culmorum, ins All geschickt. Es ist in der Luft, in Pflanzen, im Boden und auch in Wohngebäuden zu finden. Wichtig ist, dass er sich bei unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeitsverhältnissen gut entwickeln kann.

Die Wissenschaftler wollen herausfinden, wie sich die Bedingungen im Weltraum auf die Biologie des Pilzes, den sie ins All schicken, auswirken. Dieses Wissen ist wichtig für künftige Versuche, autarke Basen für menschliches Leben im Weltraum zu schaffen. Pilze sind die Vorläufer des Lebens in jedem Ökosystem, und ohne sie ist ein intensives und langfristiges Pflanzenwachstum nicht möglich.

Adrian Andrzejewski