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Stanisława Karsov-Szymaniewska — Soldatin der Heimatarmee, die Juden geholfen hat

von DignityNews.eu

Über Stanisława Karsov-Szymaniewska, eines der Mitglieder der Spionageabwehr der Heimatarmee im Bezirk Warschau, das Juden in Warschau am aktivsten geholfen hat, ist wenig bekannt. Nach dem Krieg wurde sie zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein ähnliches Schicksal ereilte ihre Tochter Lilianna, die ebenfalls im Untergrund tätig war.

Mehr Details über das Leben der 1908 in Kiew geborenen Stanisława Karsov-Szymaniewska erfahren wir erst im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. Wie Historiker recherchiert haben, war sie ab Mai 1940 im Unabhängigkeitsuntergrund aktiv und arbeitete zunächst als Sekretärin der Spionageabwehrgruppe der Polnischen Geheimarmee (poln. Tajna Armia Polska, TAP). Diese Organisation wurde u. a. von Witold Pilecki mitbegründet. Sie war in den Jahren 1939-1940 tätig. Ihre Nachfolgerin war die Bewaffnete Konföderation (Konfederacja Zbrojna), die sich 1941 mit dem Verband für den bewaffneten Kamp (Związek Walki Zbrojnej), der späteren Heimatarmee (Armia Krajowa, AK), vereinigte. In letzterer bekleidete Karsov-Szymaniewska von März bis April 1941 denselben Posten als Sekretärin der Spionageabwehr wie in der TAP. 

Ab 1942 leitete sie eine Spionageabwehrgruppe, die als Brigade VI oder „Frauengruppe” bezeichnet wurde. Aus diesem Grund stand sie in ständigem Kontakt mit dem Warschauer Ghetto, da die ihr zur Verfügung stehenden Nachrichtenoffiziere auch Aufklärungsarbeit in diesem Warschauer Stadtteil leisteten. Insgesamt waren ihr bis zu 140 Personen unterstellt.

Während ihrer Untergrundtätigkeit sah Karsov-Szymaniewska das Drama der dem Holocaust zum Opfer fallenden Juden und stand dieser Tatsache nicht gleichgültig gegenüber. Zunächst lieferte sie Lebensmittelpakete an jüdische Bekannte, dann die so genannten „arischen Papiere” und Mittel zum Überleben außerhalb des Ghettos. Dann versteckte sie vorübergehend einige Juden in ihrer Wohnung. Im Jahr 1943 beschloss sie, drei jüdische Mädchen— Nina, Joasia und Iwona — bei sich zu Hause zu verstecken. Das war eine mutige Entscheidung, denn genau gegenüber ihrem Mietshaus, an der Grenze zum deutschen Bezirk, befand sich ein Posten der Besatzer, was es schwierig machte, den Juden zu helfen. Stanisława versteckte nicht nur die oben genannten Kinder, sondern kümmerte sich auch um Judyta Deutsch, ein weiteres jüdisches Mädchen, das als Joanna Przedpełska — die angebliche Tochter des Bruders von Karsov-Szymaniewska — auf der so genannten „arischen Seite” fungierte.   

Während des Krieges freundete sich die Polin besonders stark mit dem von ihr versteckten Kind namens Nina an und adoptierte es. Von 1949 bis 1954 saß sie in einem stalinistischen Gefängnis. 1978 starb sie in Warschau. Sie wurde mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern” ausgezeichnet.

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