Wie das Statistische Zentralamt von Polen (GUS) mitteilte, lag der Wert der abgesetzten Industrieproduktion in Polen im März um 17,3% höher als ein Jahr zuvor. Die Dynamik war zwar etwas geringer als im Februar (17,6%) und Januar (19,2%), aber deutlich höher als die Prognosen der Analysten, die ein Wachstum von 11,9% erwartet hatten.
Diese guten Ergebnisse haben den Markt überrascht. Nach Ansicht der Ökonomen der ING Bank Śląski mache der gute Zustand der Wirtschaft es möglich, dass „der Rat für Geldpolitik die Zinsen anheben und die Inflation bekämpfen kann”.
In allen industriellen Hauptgruppen war im März dieses Jahres ein Anstieg der Produktion gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Die Energieerzeugung stieg am stärksten — um 57,3%. In geringerem Maße stieg die Produktion von Vorleistungsgütern um 15,3%, von Verbrauchsgütern um 11,8%, von langlebigen Konsumgütern um 7,9% und von Investitionsgütern um 5,9%, so GUS.
Vorläufigen Daten zufolge wurde im März dieses Jahres im Vergleich zum März des Vorjahres in 31 (von 34) Industriezweigen ein Anstieg der abgesetzten Produktion (in konstanten Preisen) verzeichnet, darunter in der Reparatur, Wartung und Installation von Maschinen und Ausrüstungen — um 44,5%, im Bergbau von Stein- und Braunkohle — um 35,5%, in der Herstellung von Metallerzeugnissen — um 29,2%, in der Herstellung von Koks und raffinierten Erdölprodukten — um 25,4%, in der Herstellung von Metallen — um 24,9%, in der Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren — um 24,7%, in der Herstellung von Chemikalien und chemischen Produkten — um 21,9% und in der Herstellung von Maschinen und Ausrüstungen — um 17,8%.
Der Rückgang der abgesetzten Industrieproduktion im Vergleich zum März letzten Jahres betraf 3 Sektoren, darunter die Herstellung von Kraftfahrzeugen, Anhängern und Sattelanhängern.
„Die Auswirkungen des Krieges sind bisher gering (die Schließung der Automobilindustrie wird durch die hohe Produktion der eigenen Schwerindustrie kompensiert, die den Mangel an Importen aus der Ukraine und Russland ausgleicht). Die Auswirkungen des chinesischen Lockdowns werden erst im April zu beobachten sein”, schrieben die Ökonomen der ING Bank Śląski auf Twitter als Kommentar zu den vom GUS veröffentlichen Daten.
Adrian Andrzejewski