Das polnische Außenministerium rät aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Anerkennung Polens als unfreundliches Land durch die Behörden der Russischen Föderation von allen Reisen in die Russische Föderation ab, so das Außenministerium in einem Kommuniqué vom 27. September.
Das Außenministerium erinnerte daran, dass direkte Flugverbindungen zwischen Polen und Russland ausgesetzt sind und der Reiseverkehr von und nach Polen stark eingeschränkt ist. Darüber hinaus ist der Zugang zu den in Polen hinterlegten Geldern auf russischem Gebiet äußerst eingeschränkt (z. B. können polnische Zahlungskarten nicht verwendet werden).
Das Außenministerium weist insbesondere auf das willkürliche Vorgehen der örtlichen Behörden hin, die reisenden Polen mit Festnahmen, Durchsuchungen von Mobiltelefonen und der potentiellen Unmöglichkeit, Russland zu verlassen, drohen, insbesondere wenn sie die doppelte Staatsbürgerschaft besitzen.
Aufgrund der erheblich reduzierten Zahl der polnischen diplomatischen und konsularischen Mitarbeiter in Russland sei die Möglichkeit der direkten konsularischen Unterstützung polnischer Bürger sehr begrenzt, teilt das Außenministerium mit und warnt, dass sich eine Evakuierung im Falle einer drastischen Verschlechterung der Sicherheitslage, der Grenzschließung oder anderer unvorhergesehenen Situationen als sehr schwierig oder sogar unmöglich erweisen könnte.
Daher empfiehlt der polnische diplomatische Dienst den im Hoheitsgebiet der Russischen Föderation verbliebenen Polen, das Land auf „verfügbaren kommerziellen und privaten Wegen” zu verlassen.
Gestern richtete das bulgarische Außenministerium einen ähnlichen Appell an seine Bürger. Reisen in die Russische Föderation sollten vermieden werden, und bulgarische Staatsbürger, die dort leben, sollten erwägen, das Land so schnell wie möglich mit den verfügbaren Transportmitteln zu verlassen, appellierte das bulgarische Außenministerium und fügte hinzu, dass diejenigen, die auf russischem Territorium bleiben, „wachsam bleiben, Orte meiden, an denen sich viele Menschen versammeln, und die aktuellen Umstände und Entwicklungen sorgfältig abwägen sollten”.
Adrian Andrzejewski