Im „Journal of Hazardous Materials” wurde ein Artikel eines Teams polnischer Wissenschaftler von der Technischen Universität Warschau, der Warschauer Naturwissenschaftlichen Universität (SGGW), der Medizinischen Universität Warschau, der Haupthochschule für Feuerwehrdienst Warschau und des Instituts für Grundlagen der Umwelttechnik der Polnischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht, in dem sie einen innovativen und umfassenden Ansatz zur Quantifizierung von PAK- (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) und BTEX-Emissionen (ein Gemisch flüchtiger aromatischer Kohlenwasserstoffe: Benzol, Toluol und drei Isomere von Xylol) aus Grillanlagen vorstellten.
Polnische Forscher untersuchten die gesundheitlichen Auswirkungen des Grillens mit Holzkohle und Kohlebriketts, mit Elektro- und Gasgrills.
Dabei berechneten sie das so genannte Lebenszeit-Krebsrisiko (Incremental Lifetime Cancer Risk, ILCR) im Zusammenhang mit der Exposition gegenüber krebserregenden PAK und BTEX.
Wie in der Zusammenfassung des Artikels der polnischen Forscher zu lesen ist, war die Summe der 15 PAK-Konzentrationen in gegrillten Lebensmitteln am höchsten beim Grillen von Fleisch auf Holzkohlebriketts — 382.020,39 ng/m — und am niedrigsten beim Grillen von Fleisch auf einem Gasgrill — 1.442,16 ng/m.
Im Gegensatz dazu waren die BTEX-Emissionen bei einem Holzkohlegrill 130 Mal höher als bei einem Gasgrill.
In allen betrachteten Szenarien ergibt das Grillen mit Holzkohlebriketts und Holzkohle einen ILCR-Wert von über 10, was auf die negativen Auswirkungen des traditionellen Grillens auf die menschliche Gesundheit hinweist.
Der Artikel der polnischen Forscher ergänzt den Wissensstand über die weitreichenden gesundheitlichen Folgen der Zubereitung und des Umgangs mit Lebensmitteln auf traditionellen Grills. Ihrer Ansicht nach sind die damit verbundenen Risiken zu lange am Rande des Interesses der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der politischen Entscheidungsträger geblieben.
Adrian Andrzejewski