Nach Angaben des Zentralen Statistischen Amtes Polens (GUS) gab es im Februar 2023 in Polen 4,3 Millionen aktive Unternehmen und über 600 Tausend registrierte Gesellschaften. Die überwiegende Mehrheit davon waren Kleinst-, kleine oder mittlere Unternehmen. Laut dem Bericht von Polityka Insight „Kleine und mittlere Unternehmen in Polen — Hindernisse und Entwicklung” ist die Zahl der KMU pro Einwohner immer noch die niedrigste in der Europäischen Union. Experten sind der Meinung, dass der polnische KMU-Sektor über Entwicklungspotenzial verfügt.
Der Bericht von MAISON & PARTNERS „Hindernisse für die Führung eines Unternehmens in Polen” untersuchte die allgemeinen Probleme der polnischen Unternehmer. Sie nannten hohe Steuern, Arbeitskosten und ein Übermaß an bürokratischen Verpflichtungen als Haupthindernisse für die Führung eines Unternehmens in Polen. Die Befragten erwähnten auch Schwierigkeiten beim Verständnis und der Umsetzung des Wirtschaftsrechts. Interessanterweise bezog sich ein beträchtlicher Teil der Antworten auf den administrativen Bereich, einschließlich willkürlicher Entscheidungen von Beamten, Kontrollen durch das Finanzamt und anderes.
Fehlende finanzielle Mittel, die mangelnde Bereitschaft, die Verantwortung für mögliche Misserfolge zu übernehmen, und das Fehlen einer Geschäftsidee wurden von den Befragten als Hindernisse für die Gründung eines Unternehmens genannt.
Ein Mangel an Wissen über den Markt und die Führung eines Unternehmens ist ebenfalls ein Problem. Als Anreiz für die Gründung eines eigenen Unternehmens sahen die meisten Befragten eine nicht rückzahlbare finanzielle Unterstützung durch den Staat, einen längeren Zeitraum, in dem die ZUS-Beiträge vergünstigt sind, sowie eine inhaltliche Unterstützung während des gesamten Zeitraums der Unternehmensführung.
Laut dem „Forschungsbericht zum Unternehmertum” der Polnischen Agentur für Unternehmensentwicklung (PARP) und dem Global Entrepreneurship Monitor war im Jahr 2022 der wichtigste Faktor für die Gründung eines Unternehmens der Wunsch, den eigenen Lebensunterhalt zu sichern, aufgrund des Mangels an Stellenangeboten auf dem Markt (73 %), und der Wunsch, reich zu werden (48 %).
Adrian Andrzejewski