„Auf Anweisung von Premierminister Mateusz Morawiecki bereitet das Außenministerium diese Note vor. Unsere Experten, Juristen und Diplomaten aus der Abteilung für Europapolitik arbeiten daran”, teilte Marcin Przydacz, stellvertretender Außenminister, in der Sendung „Sygnały dnia” im ersten Programm des Polnischen Rundfunks mit.
Ministerpräsident Mateusz Morawiecki kündigte nach der Vorstellung eines Berichts, der die Verluste Polens unter der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs aufzeigt und schätzt, die Vorbereitung und Übermittlung einer diplomatischen Note an Deutschland an.
Der stellvertretende Minister Przydacz versicherte, dass die Note, sobald sie fertig sei, dem Premierminister zur Bewertung und dann der deutschen Seite in Erwartung einer konstruktiven Antwort übermitteln werden sollte.
Gleichzeitig betonte er, dass die polnische Seite „hofft, dass der polnisch-deutsche Dialog über historische Fragen konstruktiv sein wird und nicht eine emotionale Reaktion auf Angelegenheiten, die für alle Polen wichtig sind”.
Er wies auch darauf hin, dass „Deutschland sich zwar für die Verursachung des Zweiten Weltkriegs verantwortlich fühlt”, dass diesem Gefühl aber nicht nur Worte folgen dürfen, sondern auch eine Reaktion in Form einer konstruktiven Diskussion über Reparationen folgen sollte.
Wie der stellvertretende Leiter des Außenministeriums erklärte, handle es sich bei einer diplomatischen Note nicht mehr um einen journalistischen Diskurs oder eine politische oder parlamentarische Diskussion.
„Mit ihrer Überreichung stellt der betreffende Staat seinen Standpunkt offiziell dar und erwartet natürlich eine Antwort des Staates, in diesem Fall Deutschlands”, fügte Marcin Przydacz hinzu und teilte mit, dass die Vorbereitung dieser Note einige Wochen dauern sollte.
Es sei daran erinnert, dass in dem am 1. September vorgelegten Bericht über die Kriegsverluste die Höhe der von Deutschland durch den Zweiten Weltkrieg in Polen verursachten Schäden auf 6 Billionen 220 Milliarden 609 Millionen Zloty geschätzt wurde.
Adrian Andrzejewski