„Premierminister Mateusz Morawiecki will sich beim Europäischen Rat in Paris für weitere Sanktionen, den Ausschluss der beiden größten russischen Banken aus dem SWIFT-System und ein Verbot von Rohstoffimporten aus Russland einsetzen”, sagte Regierungssprecher Piotr Müller gegenüber dem polnischen öffentlichen Fernsehsender.
Inoffiziellen Informationen zufolge wird der polnische Premierminister am Dienstag London besuchen und anschließend zu einem Treffen mit dem norwegischen Premierminister nach Oslo fliegen. Dies ist eine Fortsetzung der Bemühungen der polnischen Regierung um eine Diversifizierung der Energieversorgung.
Mateusz Morawiecki will Europa davon überzeugen, die Gas-, Öl- und Kohlelieferungen aus Russland einzustellen. Die Alternative soll unter anderem Gas sein, das aus Norwegen durch dienernde gebaute Baltic Pipe fließt.
Der stellvertretende Außenminister Szymon Szynkowski vel Sęk erklärte gegenüber dem polnischen Rundfunk, dass Polen eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland auf allen diplomatischen Ebenen anstrebe. Er wies darauf hin, dass die bestehenden Beschränkungen unzureichend seien.
„Die SWIFT-Sanktionen sollten ohne Ausnahmen eingeführt werden, und dies gilt auch für die Energiesanktionen. Die Position des Premierministers ist klar: Nord Stream 1 sollte abgeschaltet werden”, fügte der stellvertretende Leiter der polnischen Diplomatie hinzu.
„Premierminister Morawiecki sagte, dass man die Transfers, die Milliarden von Dollar, die Putins Regime ernähren, stoppen muss, um den Krieg zu beenden. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass, wenn Gas in die eine Richtung fließt, Geld in die andere Richtung fließt, das zur Finanzierung militärischer Aktionen verwendet wird”, fügte Szymon Szynkowski vel Sęk hinzu.
Nach Ansicht des stellvertretenden Ministers sollten westliche Politiker aufwachen, es dürfe kein kurzfristiges politisches Kalkül geben.
„Notwendig sind Entscheidungen, die aus politischer Sicht grundlegend und wegweisend sind. Der Punkt ist, dass der Druck von unserer Seite nicht nachlassen sollte, die Zeit für bahnbrechende Entscheidungen ist nicht vorbei, die Politiker, auch die deutschen, sollten sich bewusst sein, dass sie unter diesen besonderen Umständen Entschlossenheit zeigen sollten”, sagte der stellvertretende Minister Szynkowski vel Sęk.
Adrian Andrzejewski