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Polen ist eines der am besten vorbereiteten Länder auf Gasversorgungsengpässe

von Dignity News
Polen sei mit seinen fast zu 100 Prozent gefüllten Gasspeichern, dem LNG-Terminal und der Baltic Pipe derzeit eines der am besten auf Gasversorgungsengpässe vorbereiteten Länder — so die Einschätzung der Analysten des Polnischen Wirtschaftsinstituts (poln. Polski Instytut Ekonomiczny, PIE). Die Beschaffung von Gas aus alternativen Quellen zu den russischen ist noch vor dem Winter möglich.  

Der russische Gaskonzern Gazprom schneidet weitere Länder von der Gasversorgung ab. Nach der Einstellung der Lieferungen an Polen, Bulgarien und Frankreich wurden die Gaslieferungen an Italien um 15%, an die Slowakei um 50% und an Deutschland um 60% gekürzt. Auch die Gaslieferungen an die Niederlande, Dänemark, Finnland, die baltischen Staaten und Österreich wurden reduziert.

„Russland hat wieder einmal gezeigt, dass Putin entgegen der westlichen Meinung kein Geschäftspartner ist, sondern ein Aggressor, der sich nicht an Vereinbarungen und Verträge hält. Das Szenario, vor dem Analysten zu Beginn des Krieges gewarnt haben, ist eingetreten”, kommentiert Piotr Arak, Direktor des Polnischen Wirtschaftsinstituts. „Putin wartete nicht darauf, dass der Westen einem Embargo gegen russische Rohstoffe zustimmte, sondern begann selbst damit, den Zugang zu diesen Rohstoffen zu unterbinden. Heute ist die Zusammenarbeit der Länder der Europäischen Union zur Gewährleistung der Energiesicherheit und des effizienten Erwerbs von Gas aus anderen Quellen äußerst wichtig. Westeuropa muss auf alle möglichen Szenarien vorbereitet sein, auch auf den vollständigen Entzug von Gas aus Russland”, so Piotr Arak.

Nach Ansicht der PIE-Analysten sei das mittelfristige Risiko im Falle eines vollständigen Ausfalls der russischen Gaslieferungen außer in Polen auch in Schweden, Dänemark, Spanien, Italien oder Griechenland relativ gering. Früher deckte Frankreich etwa 1/5 seines Gasbedarfs mit Lieferungen aus Russland über eine Pipeline aus Deutschland und ein LNG-Terminal. Seit dem 15. Juni erhält es kein russisches Gas mehr über Pipelines, hat aber seit Beginn des Krieges seine Einfuhren von Flüssiggas aus Russland erhöht. Die Slowakei kann zumindest teilweise durch eine neue Pipeline aus Polen mit einer Kapazität von fast 13 Millionen Kubikmeter pro Tag entlastet werden.

Adrian Andrzejewski i. A.

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