Bereits 90 Prozent des von der ORLEN-Gruppe verarbeiteten Rohöls stammen aus anderen Ländern als Russland. Dies ist das Ergebnis intensiver Bemühungen um die Diversifizierung der Versorgungsquellen. Dank der Gewinnung zuverlässiger Handelspartner sei PKN ORLEN bereit, im Falle weiterer Sanktionen gegen russisches Öl vollständig auf dessen Einfuhr zu verzichten, betont das Unternehmen aus Płock in einem Kommuniqué.

„Die Entwicklung der ORLEN-Gruppe geht Hand in Hand mit der Erhöhung der Rohstoff- und Brennstoffsicherheit in Polen und der gesamten Region. Die Voraussetzung für beides ist die Diversifizierung der Versorgung mit Rohöl und anderen Energieträgern. Deshalb haben wir in den letzten Jahren intensiv globale Beziehungen aufgebaut, die es uns ermöglicht haben, neue Wege für Ölimporte in unsere Werke in Polen, Litauen und der Tschechischen Republik zu eröffnen. Auf diese Weise haben wir unsere historische Abhängigkeit von russischem Rohöl durchbrochen, das noch 2015 fast 100 Prozent des Öls für die Raffinerien der ORLEN-Gruppe ausmachte. Derzeit sind es nur 10 Prozent”, sagte Daniel Obajtek, Vorstandsvorsitzende von PKN ORLEN.

Das am 5. Dezember 2022 in Kraft getretene Verbot für russische Öleinfuhren in die Europäische Union gilt nur für Lieferungen auf dem Seeweg. PKN ORLEN hatte bereits seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Einfuhr von russischem Rohöl per Schiff eingestellt.

Im Rahmen seiner Diversifizierungsstrategie baut PKN ORLEN sein Importportfolio auf der Grundlage von Rohöllieferungen aus der Nordsee, Westafrika, dem Mittelmeerraum sowie dem Persischen und Mexikanischen Golf aus. Der wichtigste Partner des Unternehmens ist derzeit Saudi Aramco, der größte Ölproduzent der Welt. Im Jahr 2022 unterzeichneten PKN ORLEN und Saudi Aramco ein strategisches Kooperationsabkommen, das unter anderem sicherstellt, dass das polnische Unternehmen mit Rohöl in Mengen beliefert wird, die etwa 45 Prozent des Gesamtbedarfs aller Raffinerien der ORLEN-Gruppe decken.

Adrian Andrzejewski