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Pfarrer Franciszek Blachnicki als Opfer des kommunistischen Regimes 

von DignityNews.eu

Am 24. März 1921 wurde Franciszek Blachnicki geboren — der Begründer der Oasen-Bewegung, die im kommunistischen Polen zum Unmut der Behörden rund 2 Millionen junge Menschen prägte, die der Bewegung Licht-Leben (poln. Ruch Światło-Życie)  angehörten. Nach den neuesten Ermittlungsergebnissen des Instituts für Nationales Gedenken wurde der Priester am 27. Februar 1987 ermordet.

Der spätere Priester wurde in Rybnik geboren und absolvierte das Gymnasium in Tarnowskie Góry, wohin seine Familie gezogen war. Hier engagierte er sich stark bei den Pfadfindern. Nachdem er 1938 das Abitur bestanden hatte, trat er seinen Militärdienst an. 

Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, nahm Blachnicki am Verteidigungskrieg teil und beendete seinen Kampfeinsatz in der Schlacht von Tomaszów Lubelski. Nach seiner Rückkehr in sein Heimatgebiet schloss er sich der Untergrundbewegung an, die mit seiner Verhaftung durch die Deutschen endete. Er wurde in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, von wo aus er in das Gefängnis in Katowice gebracht wurde, wo er auf die Vollstreckung seines Todesurteils wartete. In seiner Zelle erlebte er eine religiöse Bekehrung, und es stellte sich bald heraus, dass seine Strafe in einen Aufenthalt im Konzentrationslager umgewandelt wurde. 

Nach dem Krieg trat er in das Priesterseminar ein. Er wurde 1950 zum Priester geweiht und begann seine seelsorgerische Tätigkeit in der Diözese Katowice. Es war die Zeit, als die Kommunisten in Polen einen rücksichtslosen Kampf gegen die katholische Kirche führten. Sie setzten bald die Bischöfe von Katowice ab und versuchten, durch die ihnen unterstellten Priester die Kontrolle über die Diözese zu übernehmen. Dagegen wehrte sich der junge Priester Franciszek vehement, was dazu führte, dass er aus seiner Pfarrei in Cieszyn entfernt wurde. Nachdem die Bischöfe in die Diözese zurückgekehrt waren, organisierte Pfarrer Blachnicki 1957 den „Kreuzzug der Abstinenz” (Krucjata Wstrzemięźliwości) — eine Bewegung gegen die Plage des Alkoholismus in Polen. Diese Aktivitäten führten zu kommunistischen Repressionen gegen den Geistlichen. Im Jahr 1961 wurde er verhaftet und kam für mehrere Monate in das gleiche Gefängnis in Katowice, in dem er bereits während des Krieges von den Deutschen inhaftiert worden war. 

1963 begann Pfarrer Blachnicki, die Oasen-Bewegung massenhaft zu organisieren. Diese katholische Erneuerungsbewegung prägte über Jahrzehnte Generationen von Kindern und Jugendlichen in Polen und stach den kommunistischen Behörden sprichwörtlich ins Auge. Man geht davon aus, dass rund 2 Millionen Menschen durch die Oase gegangen sind.

Als in Polen das Kriegsrechts 1981 verhängt wurde, befand sich Pfarrer Blachnicki in Rom, von wo aus er nach Deutschland reiste. Hier, in Carlsberg, gründete er unter anderem den Christlichen Dienst für die Befreiung der Völker, der verschiedene friedliche Aktivitäten zum Sturz des kommunistischen Systems in Europa unternahm. Seine Aktivitäten wurden von den Geheimdiensten der kommunistischen Staaten, allen voran der Sowjetunion, bekämpft. Ein Agent des polnischen Sicherheitsdienstes befand sich in der Umgebung von Pfarrer Blachnicki. Am 27. Februar 1987 starb der Priester plötzlich, und nach den neuesten Erkenntnissen des polnischen Instituts für Nationales Gedenken wurde er an diesem Tag vergiftet.

 

 

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