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Moi Ver — Ausstellung der Werke von Moshe Vorobeichic im Museum von Warschau

von Dignity News
Das Museum von Warschau lädt zur Ausstellung Moi Ver ein, die sich mit der Person und dem Werk von Moshe Vorobeichic befasst, einem Fotografen, Grafiker und Maler, der zu den führenden Vertretern der europäischen Avantgarde der 1920er Jahre gehörte. Er absolvierte das Bauhaus, war in Paris tätig und nahm dort das Pseudonym Moi Ver an. Er kehrte immer wieder nach Vilnius und nach Polen zurück, wo er die jüdische Welt, die bald nicht mehr existieren sollte, fotografierte.

Die vom Zentrum Pompidou in Zusammenarbeit mit dem Museum von Warschau und dem Kunstmuseum in Tel Aviv organisierte Ausstellung zeigt mehr als 300 Objekte: Fotografien, Plakate, Publikationen, Buchprojekte, Gemälde und Dokumente. Dank der langjährigen Arbeit im Archiv des Künstlers wird es erstmals möglich sein, das äußerst reiche und vielfältige Werk von Vorobeichic, der in Frankreich als einer der bedeutendsten Vertreter der Avantgarde-Fotografie gilt, zu sehen.

Moshe Vorobeichic (Moi Ver, Moshe Raviv) war ein mitteleuropäischer Jude, ein Zionist, geboren 1904 im heutigen Weißrussland, aufgewachsen in Vilnius, studiert in der Weimarer Republik und in Paris. In seinem Werk verband er die Innovation der Form mit sozialer Sensibilität und politischem Engagement. In seiner Fotografie und Grafik bediente er sich der Sprache der Avantgarde, und seine visionären und kompromisslosen Projekte über das jüdische Viertel in Vilnius, über Paris oder die Kibbuzim in Polen und Palästina sind zugleich weltanschauliche Manifeste.

Zwischen 1929 und 1937 hat Moi Ver insgesamt mehr als 1500 Fotos von traditionellen jüdischen Gemeinden in Großstädten und Warschauer Vororten gemacht. Der Künstler interessierte sich auch für die polnische Landschaft, ihre Folklore und ihre Bewohner — Polen und Juden — und ihre gegenseitigen Beziehungen. Er fotografierte Märkte und Genreszenen und fertigte eng gerahmte, ungestellte Straßenporträts von bärtigen Juden, polnischen Bäuerinnen und Bauern an. Diese bisher verstreuten und unveröffentlichten Werke werden im Museum von Warschau zum ersten Mal in einer so großen Auswahl gezeigt.

Arkadiusz Słomczyński

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