Die polnische Regierung wird in Deutschland eine große Informationskampagne zum Thema Kriegsreparationen durchführen. „Sie wird im Frühjahr stattfinden. Wir werden viele tausend Exemplare des Bericht über die Kriegsreparationen an Universitäten verteilen”, sagte der stellvertretende Leiter des Außenministeriums Arkadiusz Mularczyk.
Seit Polen im September 2022 einen Bericht über die durch die deutsche Aggression erlittenen Verluste während des Zweiten Weltkriegs vorgelegt hat, hat das Thema Kriegsreparationen an Aktualität gewonnen. Nach Berechnungen von Experten belaufen sich die polnischen Verluste auf über 6,2 Billionen PLN. Deutschland weigert sich offiziell, Gespräche über Reparationen zu führen.
Der stellvertretende Außenminister Arkadiusz Mularczyk sprach beim polnischen öffentlich-rechtlichen Radiosender über die Maßnahmen der Regierung in dieser Angelegenheit.
„Die Veröffentlichung des Berichts am 1. September, dann die Übersendung einer diplomatischen Note durch die polnische Regierung, dann die Ernennung von mir durch den Premierminister zum Bevollmächtigten für Reparationen und dann eine sehr aktive internationale Agenda — eine Reihe von Besuchen, vor allem im US-Kongress, bei der UNO in New York, in Genf, auch Initiativen im Europarat, die Vorbereitung eines Entschliessungsantrags, der derzeit bearbeitet wird, sowie Besuche in Hauptstädten: in Rom, Athen, Belgrad, und auch früher in Berlin führte ich Gespräche”, berichtete der stellvertretende Leiter des Außenministeriums.
Der Gast des Polnischen Rundfunks betonte, dass das Thema in Deutschland wahrgenommen werde, viele Deutsche, auch deutsche Politiker, überlegten, wie man es angehen sollte, ob man Polen eine Entschädigung für die noch lebenden Opfer der deutschen Aggression gegen Polen anbieten oder ob man es anders machen sollte.
Der stellvertretende Minister Mularczyk sagte auch, er habe Politiker in Deutschland getroffen, die mit ihm übereinstimmten, dass Polen Reparationen verdiene, nur könnten sie es nicht laut sagen, weil sie Probleme bekämen.
„Dies ist ein bestimmter Prozess. Wir stehen vor einer großen Informationskampagne in Deutschland. Sie wird im Frühjahr stattfinden. Wir werden viele tausend Exemplare des Berichts an die Universitäten verschicken”, kündigte Mularczyk an.
Arkadiusz Słomczyński