Ingenieure von der AGH-Universität für Wissenschaft und Technologie Krakau arbeiten an innovativen Sorptionsmitteln, die die Rückgewinnung von Lithium aus Öl- und Gasbohrungen ermöglichen sollen. Lithium ist ein sehr begehrtes Element und wird für die Herstellung von Batterien, die elektronische Geräte und Elektrofahrzeuge antreiben, benötigt.
Im Zuge der weltweiten Umstellung von fossilen Brennstoffen auf kohlenstoffarme Energiequellen könnte die Nutzung vom Lagerstättenwasser alten Bohrlöchern ein zweites Leben geben. Das ist das Ziel von Ingenieuren der AGH-Universität für Wissenschaft und Technologie, die das Projekt „CompLithium — Technologie zur umfassenden Rückgewinnung von Lithium und nutzbarem Wasser aus Lagerstättenwasser“ durchführen.
Lithium ist ein wertvolles Metall, das in der Industrie verwendet wird, z. B. bei der Herstellung von Schmiermitteln, Glas und Keramik sowie als Bestandteil von Legierungen in der Luft- und Raumfahrt. Es wird auch in Lithium-Ionen-Batterien verwendet, die in tragbaren elektronischen Geräten und elektrisch betriebenen Fahrzeugen zum Einsatz kommen.
Lithium kommt in der Natur meist in Form von Salz vor. Die größten Produzenten der Welt (z.B. Argentinien und Chile) nutzen einfache Technologien zur Gewinnung dieses Metalls. Wenn das Salzwasser unter Druck an die Oberfläche gedrückt wird, bildet es riesige Becken, aus denen das Wasser unter Hitzeeinwirkung verdampft. Die Lithiumsalze werden dann mit verschiedenen Fällungsverfahren aus der Lösung extrahiert.
Eines der wichtigsten Ziele der Krakauer Wissenschaftler ist die Entwicklung eines innovativen Sorptionsmittels auf der Basis von Aluminium- und Titanoxiden, das Lithium aus nachbehandeltem Lagerstättenwasser abscheiden soll. Auf diese Weise lässt sich die Bildung von Salzwüsten in Lithiumabbaugebieten vermeiden.
Die Wissenschaftler planen, dass die Sorptionssäulen Teil eines neuartigen, komplexen Geräts sein werden, das in Öl- und Gasförderanlagen installiert werden könnte. In einem Verfahren würden dann Lithium und Süßwasser aus dem Salzwasser zurückgewonnen, Wasser könnte dann beispielsweise zur Bewässerung von Feldern in der Nähe verwendet werden.
Arkadiusz Słomczyński