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Jüdisches Historisches Institut und das Museum von Warschau organisieren eine Veranstaltungsreihe „Korczak – Neueröffnung“

von DignityNews.eu
Das Jüdische Historische Institut feiert zusammen mit dem Museum von Warschau den 80. Todestag von Janusz Korczak. Am 9. März startete die Veranstaltungsreihe „Korczak – Neueröffnung“, die sich dem Leben, der Schreib- und Lehrtätigkeit des „Alten Doktors“ widmet. 

„Im Jahr 2022 feiern wir den 80. Todestag von Janusz Korczak. Wir wollen den „Alten Doktor“ jedoch nicht nur durch das Prisma des Endes seines einzigartigen Lebens in Erinnerung behalten. Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative mit dem Museum von Warschau werden wir versuchen, das Erbe von Korczak neu zu lesen. Die von uns organisierten Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, die Erkenntnisse aus seinen Texten neu zu überdenken”, informiert das Jüdische Historische Institut auf seiner Website.

Treffen rund um die Biografie und Tätigkeit von Janusz Korczak sind eine breite Palette von Vorschlägen: von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Veranstaltungen über Warschauer Spaziergänge und Ausflüge bis hin zu Workshops für Schüler.

Die Organisatoren wollen literarisches und pädagogisches Schaffen von Korczak genauer unter die Lupe nehmen und prüfen, wie es heute in der Arbeit mit Kindern genutzt werden kann. Die Gäste der Reihe werden Wissenschaftler, Lehrer, Journalisten, Kulturanimatoren, Pädagogen und Praktiker der „Korczak-Methode“ sein.

Janusz Korczak (eigentlich Henryk Goldszmit) stammte aus einer assimilierten jüdischen Familie, die mit der Haskalah-Bewegung in Verbindung stand; nach Abschluss des Medizinstudiums in Warschau vertiefte er seine Kenntnisse in Kliniken in Berlin und Paris; er gehörte zum Kreis der fortschrittlichen Warschauer Intelligenz.

1912 trug er zur Eröffnung des Waisenhauses (poln. Dom Sierot) für jüdische Kinder in Warschau bei, dessen Direktor er bis zu seinem Tod blieb. Ab 1919 organisierte er gemeinsam mit M. Falska die Erziehungsanstalt „Nasz Dom“ für polnische Kinder. Er lehrte am Nationalen Institut für Sonderpädagogik und der Freien Polnischen Universität (Wolna Wszechnica Polska). Außerdem war er ein regelmäßiger Mitarbeiter vieler Zeitschriften.

1926 gründete er die erste und einzigartige Kinderzeitschrift „Mały Przegląd“, die gemeinsam mit den Kindern geschaffen wurde. Er war auch Autor populärer Radiogespräche (1935–36) mit und über Kinder. Trotz der Möglichkeit, das Ghetto zu verlassen, blieb er im August 1942 bei seinen Schützlingen und wurde mit ihnen in das Vernichtungslager Treblinka gebracht, wo er starb.

Korczak war ein Wegbereiter des Kampfes für Kinderrechte; er machte Aufmerksam auf die ungleiche Stellung von Kindern in der Gesellschaft und ihre Abhängigkeit von Erwachsenen; forderte, dass das Kind von Geburt an in jeder Phase seiner Existenz als vollwertiger Mensch anerkannt wird und das Recht hat, sich selbst zu sein, wie es ist.

„Als Organisatoren möchten wir, dass die Biografie von Henryk Goldszmit zu einem Anstoß für ein Gespräch über seine vielseitige Persönlichkeit wird. Uns ist auch bewusst, dass wir ihn nie ganz kennen lernen werden“, lesen wir auf der Website des Jüdischen Historischen Instituts.

Arkadiusz Słomczyński

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