In Krakau fand ein hochrangiges Treffen zum Thema der Finanzierung strategischer Verkehrsprojekte statt, das vom polnischen Ministerium für Infrastruktur organisiert wurde. In einer Podiumsdiskussion auf Ministerebene erörterten Vertreter aus Bulgarien, Kroatien, der Tschechischen Republik, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und der Slowakei sowie Vertreter des Generalstabs der polnischen Armee und der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der Europäischen Kommission die Chancen und Herausforderungen bei der Finanzierung der strategischen Verkehrsinfrastruktur in der Europäischen Union.
Die russische Aggression in der Ukraine hat eine dringende Notwendigkeit geschaffen, die Versorgungsketten auf dem Kontinent neu zu definieren, so dass sie gegen internationale Krisen, insbesondere an der Ostflanke der NATO, resistent sind. Sie hat auch gezeigt, wie wichtig es ist, die Verkehrsinfrastruktur der Mitgliedstaaten auch an die Herausforderungen der Verteidigung anzupassen.
Der Leiter des polnischen Infrastrukturministeriums, Andrzej Adamczyk, wies auf die Notwendigkeit zusätzlicher finanzieller Unterstützung der EU für die militärische Mobilität hin, um strategische Infrastrukturprojekte zur Anpassung der EU-Verkehrskorridore, der logistischen Knotenpunkte und der Infrastrukturen an groß angelegte Militäreinsätze durchzuführen. Er betonte, dass Fragen der Entwicklung der Grenz- und Verkehrsinfrastruktur, einschließlich des Schutzes der Außengrenzen, für die polnische Regierung weiterhin von zentraler Bedeutung seien.
Die Durchführung von Verkehrsinvestitionen, egal in welchem Sektor, sei eine langfristige Aufgabe und eine finanzielle Herausforderung, betonte das Infrastrukturministerium. Jeder Mitgliedstaat hat bereits seine eigenen langjährigen Erfahrungen mit der Finanzierung von Verkehrsinvestitionen aus EU-Mitteln. In Bezug auf die polnischen Investitionen, die mit Hilfe von EU-Mitteln durchgeführt wurden, wies Minister Adamczyk darauf hin, dass Polen ein erfahrener und effizienter Empfänger von EU-Mitteln sei. Als Beispiele nannte er unter anderem Abschnitte der Via Carpatia und der Via Baltica, die das Straßenrückgrat der Nord-Süd-Achse unserer Region Europas bilden.
Adrian Andrzejewski