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Ignacy Krieger und seine Leidenschaft für die Dokumentation des Lebens in Krakau

von Dignity News
Unter den vielen Menschen jüdischer Herkunft, die einen bedeutenden Beitrag zur polnischen Kultur geleistet haben, befinden sich auch viele prominente Krakauer Juden. Unter ihnen nehmen Maler und Architekten einen besonders wichtigen Platz ein. Neben ihnen sind aber auch die Kulturförderer zu nennen — Buchhändler, Drucker und Fotografen, die das sich dynamisch verändernde Krakau des 19. und 20. Jahrhunderts auf Fotos verewigten.

Ignacy Krieger (1817-1889), der 1860 mit seiner Frau und seinen Kindern nach Krakau kam, zeichnete sich durch seine außergewöhnliche Leidenschaft für die Fotografie aus. Er wurde in dem Weiler Mikołaj in der Nähe von Wadowice geboren. Über sein Privatleben sind nur wenige Informationen überliefert. Wir wissen, dass er in den 1850er Jahren in Lipnik lebte, von wo aus er ins Ausland reiste, um Kenntnisse über die Fotografie zu erwerben.

Als er sich in Krakau niederließ, richtete er sein Atelier in der Grodzka-Straße ein, wo es jedoch nur sehr kurze Zeit funktionierte. Dann zog er in ein Mietshaus an der Ecke des Hauptmarktes und der Sankt-Johannes-Straße.

Als Fotograf erlangte er in Krakau schnell Anerkennung, und 1864 gelang es ihm, eine Zweigstelle seines Ateliers in Tarnów zu eröffnen. Während seiner gesamten Laufbahn setzte Krieger die Technik des nassen Kollodiums in seinem Werk ein. Sie bot die Möglichkeit, eine beliebige Anzahl von Abzügen zu erhalten und war effektiver als die Daguerreotypie. Sie erwies sich als billiger, einfacher und lieferte schöne, klare Bilder. In den 1880er Jahren änderte er diese Technik entsprechend dem Trend der Zeit auf trockenes Gelatineverfahren.

Kriegers Atelier beschränkte sich nicht nur auf die Dienstleistungsfunktion, d. h. auf die Anfertigung von Porträts der Einwohner von Krakau. Er begann, sich auf die Fotografie zahlreicher Objekte in der Stadt zu spezialisieren. Die Umgestaltung von Krakau, einschließlich der Renovierung und des Wiederaufbaus der Krakauer Tuchhallen, wurde im Laufe der Jahre in mehreren Platten festgehalten. Darüber hinaus bot das Atelier Reproduktionen von Kunstwerken und Fotografien von Objekten aus Kirchenschätzen, Museen und Sammlungen an. Der Fotograf interessierte sich auch für die Umgebung — er verewigte die Bewohner der Dörfer in der Nähe von Krakau. In seiner Sammlung sind viele sogenannte Volkstypen erhalten: unter anderem Hochländer und Huzulen.

Krieger starb 1889 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Krakau beigesetzt. Seinen Kindern, die er zum Beruf ausbildete, hinterließ er das erfolgreiche Unternehmen. 1929 schenkte Amalia Krieger seine vielen tausend Glasnegative und das Atelier der Stadt Krakau.

Derzeit wird die Sammlung im Historischen Museum der Stadt Krakau aufbewahrt und gilt als historische Quelle von großem Wert.

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