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Ibrahim ibn Jacob

Über die Anfänge des polnischen Staates liegen nur wenige verlässliche Informationen vor, da nur wenige historische Quellen bis heute erhalten sind. Eine davon, die leider nur in einer Abschrift bekannt ist, ist der Bericht des jüdischen Kaufmanns Ibrahim ibn Jacob.

von DignityNews.eu

Das Gebiet des heutigen polnischen Staates war von slawischen Stämmen besiedelt. Einer von ihnen war ein Stamm der Polanen, der im Gebiet des heutigen Großpolen lebte. Von ihrem Namen leitet sich der Name Polen (lateinisch Polonia) ab. Der erste in historischen Quellen belegte Herrscher der Polen war Herzog Mieszko I. (ca. 930-992), der aus dem Geschlecht der Piasten stammte, das bis 1370 in Polen regierte. Während seiner Herrschaft heiratete Mieszko I. 965 die böhmische Prinzessin Dobrawa und beschloss, das Christentum anzunehmen.

Aus dieser Zeit stammt der „Bericht über eine Reise durch slawische Länder” von Ibrahim ibn Jacob. Er war ein jüdischer Kaufmann und Reisender aus Tortosa. Diese Stadt gehörte damals zum Kalifat von Córdoba und liegt heute in Spanien (Provinz Katalonien). Die Jahre seines Lebens fielen in die Regierungszeit der beiden Umayyaden-Kalifen Abd ar-Rahman III. und al-Hakam I. Letzterer umgab sich gerne mit jüdischen Gelehrten, und Ibrahim ibn Jacob war wahrscheinlich einer von ihnen. Er muss das große Vertrauen seines Herrschers genossen haben, denn dieser beauftragte ihn auch mit einer diplomatischen Mission. In diesem Zusammenhang hielt er sich 965 oder 966 in Magdeburg am Hof des frisch gekrönten römischen-deutschen Kaisers Otto I. (912-973) auf, mit dem er Gespräche führte.

Wahrscheinlich kam er hier in den Besitz von Informationen über das „Land von Mesk”. Es ist möglich, dass er diese Daten bei seinem Besuch in Prag, der Hauptstadt Böhmens, erweiterte. Er hielt diese Erkenntnisse in einem Bericht fest, der leider nicht vollständig erhalten ist. Er wurde nur bruchstückhaft als Einzelzitate in Werken von den arabischen Chronisten Al-Bakri („Buch der Reisewege und Königreiche” aus dem 11. Jahrhundert) und Qazwini von Damaskus („Buch der Denkmäler der Länder” aus dem im 13. Jahrhundert) überliefert.

 

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