Dr. Karolina Chwiałkowska von der Medizinischen Universität Białystok (UMB) ist Mitautorin eines in „Nature” veröffentlichten Textes, in dem ein internationales Team von Wissenschaftlern Schlüsselbereiche im menschlichen Genom identifiziert hat, die für die Anfälligkeit für eine SARS-CoV-2-Infektion und den schweren Verlauf von COVID-19 verantwortlich sind.
Um die biologischen Grundlagen des Verlaufs der SARS-CoV-2-Infektion besser zu verstehen, bildeten Tausende von Wissenschaftlern aus aller Welt Anfang 2020, kurz nach Ausbruch der Pandemie, eine Forschungsgruppe mit der Bezeichnung „COVID-19 Host Genetics Initiative” (HGI – www.covid19hg.org). Auch Forschungsgruppen aus Polen haben sich beteiligt, darunter ein Projekt von der Medizinischen Universität Białystok unter der Leitung von Professor Marcin Moniuszko, das in Zusammenarbeit mit dem großen polnischen Biotechnologieunternehmen IMAGENE.ME, die von Dr. habil. Mirosław Kwaśniewski geleitet wird, durchgeführt wurde.
Die COVID-19 Host Genetics Initiative ist das größte Forschungskonsortium in der Geschichte der Biowissenschaften, das in einem noch nie dagewesenen Umfang arbeitet. Die HGI betreibt Forschung auf der Grundlage von 60 unabhängigen Projekten aus 25 Ländern weltweit. In der aktuellen Analyse wurden mehr als 125.500 mit SARS-CoV-2 infizierte Personen und mehr als 2,5 Millionen Kontrollpatienten untersucht.
Anfang August veröffentlichte die Fachzeitschrift „Nature” die Ergebnisse der Analyse des HGI-Konsortiums, die sich nicht nur mit der Suche nach der genetischen Grundlage des schweren Verlaufs von COVID-19 bei einigen Patienten, sondern auch mit der Anfälligkeit für eine SARS-CoV-2-Infektion an sich befasst. Mitautorin dieses Artikels ist Dr. Karolina Chwiałkowska, die einzige Forscherin aus einer polnischen wissenschaftlichen Einheit.
„Dies ist eine umfassende Studie. Es wurden 11 neue Bereiche im menschlichen Genom identifiziert, deren genetische Variationen für die Anfälligkeit für Coronavirus-Infektionen und den Verlauf der dadurch verursachten Krankheit von Bedeutung sind. Außerdem wurden sieben DNA-Regionen identifiziert, die mit der Anfälligkeit für Infektionen und sogar 16 Regionen, die mit der Schwere des Verlaufs von COVID-19 in Verbindung stehen”, erklärt Dr. Karolina Chwiałkowska.
Adrian Andrzejewski