Äpfel und Zitrusfrüchte, die in Polen verkauft werden, seien heute in weitaus geringerem Maße mit Pestiziden belastet als noch vor 10 Jahren, haben Forscher der Naturwissenschaftlichen Universität Lublin herausgefunden. Sie haben gerade die Schlussfolgerungen ihrer Studien für 2012 und 2020 in der Fachzeitschrift „Applied Sciences” veröffentlicht.
Den polnischen Forschern zufolge sei der Rückgang der Kontamination auf die Einführung von Beschränkungen für die Höchstmenge an Pestizidrückständen in Obst zurückzuführen.
„In den letzten zehn Jahren wurden einige Pestizide für den Anbau von Äpfeln und Zitrusfrüchten verboten. Daher ist es wichtig, Untersuchungen durchzuführen, um die Häufigkeit von Pestizidrückständen unter dem Gesichtspunkt der Einhaltung der einschlägigen Vorschriften abzuschätzen. Ebenso wichtig ist es, die Reduzierung von Pestizidrückständen durch einfache Verfahren wie Waschen und Schälen abzuschätzen”, heißt es in der Zusammenfassung des Artikels der Lubliner Forscher.
In der Studie wurde die Auswirkung der internen Verarbeitung, wie z. B. das konventionelle Waschen mit Leitungswasser und das Schälen, auf den Gehalt an Pestizidrückständen in Äpfeln und Zitrusfrüchten (Orangen, Grapefruit und Zitronen) untersucht.
Der Gehalt an Pestizidrückständen wurde durch QuEChERS-Extraktion in Kombination mit einer LC-MS/MS-Analyse bestimmt. Die Forscher stellten fest, dass im Jahr 2020 weniger Pestizide in den essbaren Teilen der Frucht nachgewiesen wurden (7 Pestizide in Äpfeln und 3 in Zitrusfrüchten) im Vergleich zu 2012 (26 Pestizide in Äpfeln und 4 in Zitrusfrüchten). Bei Äpfeln aus dem Jahr 2012 überschritt nur Disulfoton den Rückstandshöchstgehalt, während bei den Apfelproben aus dem Jahr 2020 keine Überschreitung festgestellt wurde.
Die Tatsache, dass in den untersuchten Jahren keine Fälle von nicht zugelassenen Pestiziden festgestellt wurden, deutet darauf hin, dass die Hersteller die einschlägigen Rechtsvorschriften eingehalten haben. Die Ergebnisse zeigen, dass das konventionelle Waschen mit Wasser (ca. 1,5 Liter pro Frucht) keinen Einfluss auf die Pestizidrückstände in den untersuchten Früchten hatte.
Adrian Andrzejewski