Das internationale Projekt Eurostudent VII, an dem Polen zusammen mit 25 anderen Ländern des Europäischen Hochschulraums teilgenommen hat, ist zu Ende gegangen. Ziel war es, statistische Indikatoren, die sich hauptsächlich auf die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen des Studiums in Europa beziehen, zu sammeln und zusammenzustellen. Die Fragebögen wurden von Studierenden an 268 der 374 polnischen Hochschuleinrichtungen ausgefüllt.
Rund 58 Prozent der Studierenden in Polen würden ihren Studiengang an Freunde weiterempfehlen, ein Prozentsatz, der im Vergleich zu 2016 gesunken ist — damals waren es 64 Prozent. Die Studierenden in Polen waren im Vergleich zu anderen Ländern offener gegenüber ihren Kommilitonen und eher bereit, Kontakte mit ihnen zu knüpfen — 67 Prozent der Befragten glaubten, dass sie mit vielen Studierenden ihres Studiengangs Kontakt haben. Darüber hinaus gaben 63 % an, dass sie viele Studenten kennen, mit denen sie über Themen sprechen können, die ausschließlich mit ihrem Studienfach zu tun haben.
Im Rahmen des Projekts wurde auch nach ausländischen Studenten an polnischen Universitäten gefragt. Die große Mehrheit von ihnen kam von hinter der Ostgrenze — die Hälfte waren Studenten aus der Ukraine. Die zweitgrößte Gruppe waren Weißrussen, gefolgt von Indern und Spaniern.
Die Daten des Projekts zeigen, dass nur 6 Prozent der polnischen Studierenden im Rahmen der internationalen Mobilität (Studium, Praktika oder andere Bildungsaktivitäten) ins Ausland gingen, berichtet Akademisches Forum.
Nach Ausland reisten am meisten die Studierenden der Kunst- und Geisteswissenschaften (13 %) und der Sozialwissenschaften, des Journalismus und der Informationswissenschaften (8 %). Am seltensten gingen IKT-Studierende (5 %) und Studierende in den Bereichen Technik, Industrie und Bauwesen (3 %) ins Ausland. Am häufigsten wählten die Polen Deutschland (18 %), Spanien (8 %) oder Großbritannien (7 %) als Reiseziel.
Die Umfrage zeigt auch, dass Studierende aus Westeuropa viel häufiger in Länder außerhalb des Kontinents reisen, am häufigsten in die Vereinigten Staaten oder nach China, während Studierende aus Osteuropa innerhalb des Europäischen Hochschulraums bleiben.
Eurostudent ist ein Netzwerk von Forschern, Analysten, Forschungsagenturen und Akademikern, die Ministerien vertreten, die sich mit Fragen der Hochschulbildung in europäischen Ländern befassen. Das Projekt wird von einem Konsortium unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung koordiniert.
Arkadiusz Słomczyński