Laut den von Eurostat veröffentlichten Daten lag Polen im Jahr 2022 bei den kaufkraftbereinigten Löhnen auf Platz 19 in der Europäischen Union (EU). Die Einwohner Luxemburgs verdienten am besten und die Bulgaren am schlechtesten.
Der Kaufkraftstandard (KKS) ist ein Indikator, der vom europäischen statistischen Amt Eurostat verwendet wird. Es handelt sich dabei um eine künstliche Währungseinheit, die Preisunterschiede ausgleichen soll — so dass man mit einer KKS-Einheit in verschiedenen Ländern die gleiche Menge an Waren und Dienstleistungen kaufen kann.
Das in KKS ausgedrückte verfügbare Medianäquivalenzeinkommen berücksichtigt die Einkommensverteilung sowie die Größe und Zusammensetzung der Haushalte. Die KKS-Einheit berücksichtigt die Unterschiede im Preisniveau und gewährleistet so die Vergleichbarkeit zwischen den Ländern.
In den west- und nordeuropäischen Ländern sind die Einkommen viel besser als in Polen, aber die Preise in den Geschäften sind manchmal höher. Um anzugeben, wie viel von den Waren und Dienstleistungen eines Landes gekauft werden kann, rechnen Ökonomen die Daten in KKS um — je höher das Gehalt in KKS, desto höher die Kaufkraft, so dass mehr Waren und Dienstleistungen gekauft werden können.
In den Daten für 2022 gab Eurostat den Median (Mittelwert) des Pro-Kopf-Einkommens in der EU an — in der gesamten Gemeinschaft lag er bei 18.706 KKS. Dies ist höher als im Jahr 2021 (18.011 KKS).
Die EU-Länder mit dem höchsten verfügbaren Medianeinkommen im Jahr 2022 waren Luxemburg (33.214 KKS), die Niederlande (25.437 KKS), Österreich (25.119 KKS), Belgien (24.142 KKS), Dänemark (23.244 KKS) und Deutschland (23.197 KKS).
Andererseits wurden die niedrigsten Werte in Bulgarien (9.671 KKS), der Slowakei (9.826 KKS), Rumänien (10.033 KKS), Ungarn (10.217 KKS) und Griechenland (10.841 KKS) verzeichnet. Polen liegt mit 14.906 KKS auf Platz 19 der Liste. Im Jahr 2021 betrug das Medianeinkommen in Polen 13.866 KKS. Die Kaufkraft der Löhne in Polen ist 2,2 Mal niedriger als in Luxemburg.
Arkadiusz Słomczyński