Der 1. Mai 2022 war der 18. Jahrestag des Beitritts Polens zur Europäischen Union. In diesem Zeitraum stieg das polnische BIP pro Kopf real um 85%. Dank dem EU-Beitritt stieg das durchschnittliche jährliche Wirtschaftswachstum um 1,04 Prozentpunkte, der Zufluss ausländischer Direktinvestitionen um 4,07% und der Wert der Ausfuhren um 3,2%., so ergibt es sich aus dem Bericht des Polnischen Wirtschaftsinstituts (PIE) „Die EU-Generation”.
Die Vorteile der EU-Mitgliedschaft werden von der großen Mehrheit der Polen wahrgenommen. 80% von ihnen schätzen die wirtschaftlichen Vorteile der EU-Mitgliedschaft, 82% sehen eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation, und 79% geben zu, dass der EU-Beitritt ihren Lebensstandard verbessert hat. 60% der 18- bis 29-Jährigen bezeichnen sich selbst als Europäer, und 61% erklären, dass sie ihr Land im Falle eines Krieges verteidigen würden. Fast 28 Prozent der jungen Polen erklären außerdem, dass sie im Falle eines Polexit auswandern würden, heißt es im PIE-Bericht.
„Die Generation iGen — d. h. Menschen, die zwischen 1995 und 2012 geboren wurden — nimmt die Welt grundlegend anders wahr als frühere Generationen. Dies zeigt sich deutlich in der Einstellung zu Themen wie Umweltqualität, psychologischem Komfort oder sozialer Ungleichheit, die für die Vertreter der iGen Priorität haben”, behauptet Krzysztof Kutwa, Analyst am Polnischen Wirtschaftsinstitut und Autor des Berichts.
„Zwei Drittel der iGen-Generation glauben, dass Vermögen und Einkommen in der Gesellschaft ungleich verteilt sind. Die meisten sind der Meinung, dass Rechtsvorschriften und direkte staatliche Eingriffe diese Unterschiede deutlich verringern könnten. Gleichzeitig ist in Bezug auf das Thema der europäischen Integration ein etwas größerer Euroskeptizismus unter den jungen Menschen zu beobachten”, fügt Krzysztof Kutwa hinzu.
PIE-Untersuchungen zeigen, dass 27,8% der jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren Polen verlassen würden, wenn es die Europäische Union verlassen würde. Gleichzeitig halten 53,9% der Jugendlichen das derzeitige Niveau der Integration für angemessen. Die gleiche Ansicht vertreten 46,9% der älteren Generation. 31,5% der iGen-Generation sind für eine noch stärkere Vereinheitlichung der Mitgliedstaaten, während 37,6% der älteren Generation die gleiche Meinung vertreten. Im Gegensatz dazu ist fast jeder Siebte der jungen und der über 29-Jährigen der Meinung, dass die Integration zu weit gegangen ist.
Adrian Andrzejewski i. A.