Das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe unterstützt den Appell des ukrainischen Ministers für Kultur und Informationspolitik, Oleksandr Tkachenko, Sanktionen gegen Russland im Bereich der Kultur zu verhängen und seine internationalen Aktivitäten auch in dieser Dimension zu begrenzen.

Minister Piotr Gliński sprach mit Minister Tkachenko und dem litauischen Kulturminister Simonas Kairys. Sie unterzeichneten eine Erklärung, in der sie sich unter anderem dazu verpflichteten, alles zu tun, um die Russische Föderation aus internationalen Organisationen, Ausschüssen und Programmen auszuschließen, informiert das Portal onet.pl.

„In Anbetracht der Tatsache, dass die Russische Föderation gegen internationale Abkommen und gesellschaftliche Normen verstößt, fordern wir, dass nach politischen, wirtschaftlichen, sportlichen und anderen Sanktionen auch kulturelle Sanktionen gegen sie verhängt werden, um ihre kulturelle Präsenz auf der internationalen Bühne zu begrenzen. In diesem de facto totalitären Staat hat die Kultur eine untergeordnete Funktion und dient als politische Propaganda“, schrieben der Kulturminister und die Kulturschaffenden der Ukraine in einem gemeinsamen Appell.

Im Namen der Ukraine und der Partnerländer, die sich für Humanismus, Frieden und Ordnung in der Welt einsetzen, fordern die Unterzeichner des Appells die Streichung aller Projekte, an denen die Russische Föderation beteiligt ist, und aller Projekte, die von Russland finanziert werden, sowie das Verbot russischer Kulturzentren auf dem Territorium der Partnerländer und den Rückzug von Bürgern der Russischen Föderation aus Aufsichtsräten und Kulturbündnissen sowie den Austritt aus dem Sponsoring und der organisatorischen Unterstützung der oben genannten Personen.

Polnische Kultureinrichtungen verzichten auf die Verwendung von Werken russischer Autoren sowie auf die Einladung von Künstlern aus der Russischen Föderation und von Künstlern, die mit diesem Land zusammenarbeiten. Russische Künstler werden u. a. beim Ludwig van Beethoven Osterfestival nicht auftreten, Philharmonien und Musiktheater ändern ihre Programme.

Die Aufführungen von „Boris Godunow” im Großen Theater in Warschau wurden abgesagt, und Bewerbungen von Kunstschulen aus dem Gebiet der Russischen Föderation werden beim Internationalen Festival der Puppenschulen LALKANIELALKA in Białystok nicht berücksichtigt. Die Absage von Auftritten in Moskau aufgrund der Aggression gegen die Ukraine wurde vom polnischen Tenor Piotr Beczała auf Facebook angekündigt.

Arkadiusz Słomczyński