Die anthropologische Ausstellung im Zentrum für Naturerziehung der Jagiellonen-Universität Krakau wurde um eine neue lebensgroße Rekonstruktion eines menschlichen Vorfahren bereichert. Die berühmte Lucy, die zur Gattung Australopithecus afarensis gehört, gesellt sich damit zu zwei bereits vorhandenen Rekonstruktionen — einem Neandertaler (Homo neanderthalensis) und einem Homo erectus, heißt es in der Pressemitteilung der UJ.
Die Art Australopithecus afarensis, oder der „südliche Affe aus Afar”, lebte in Ostafrika vor etwa 3,7 bis 1,3 Millionen Jahren. Die meisten Fossilien wurden in der Gegend von Äthiopien und Tansania gefunden. Die berühmteste Vertreterin dieser Art ist Lucy, deren Skelettfragmente 1974 in der Nähe des Dorfes Hadar in Äthiopien gefunden wurden. Das Alter dieses Fundes wird auf 3,2 Millionen Jahre geschätzt.
Anhand der Anzahl der erhaltenen Knochen konnte festgestellt werden, dass Lucy nur 110 cm groß war und 28 kg wog, und dass ihre Gehirnkapazität mit der von modernen Schimpansen vergleichbar war.
Lucys Skelett war eine Mischung aus primitiven (affenähnlichen) und modernen (menschlichen) Merkmalen. Sie hatte kurze untere Gliedmaßen, lange Arme und Finger, die noch an eine arboreale Lebensweise angepasst waren. Dennoch war sie in der Lage, sich frei aufrecht auf zwei Gliedmaßen zu bewegen, und die Struktur ihres Beckens unterschied sich nicht wesentlich von der des Menschen. Auch der gewölbte Fuß deutet darauf hin, dass sie sich mit einem dem Menschen ähnlichen Gang bewegte.
Die Rekonstruktion von Lucy, einem Neandertaler und einem Homo erectus ist in der anthropologischen Ausstellung im Zentrum für Naturerziehung der Jagiellonen-Universität in der Gronostajowa-Straße 5 in Krakau in derm Teil über die menschliche Evolution zu sehen. Neben den Rekonstruktionen der Vorfahren des Menschen zeigt die Ausstellung auch einen Stammbaum des modernen Menschen, der Repliken von Schädeln der Hominiden umfasst.
Alle 3 Exponate wurden von der Firma Kamyk Piotr Menducki aus Ostrowiec Świętokrzyski hergestellt. Jede Phase der vorgenannten Rekonstruktionen wurde eingehend mit Anthropologen des Zentrums für Naturerziehung der Jagiellonen-Universität — Dr. Małgorzata Kołodziej, Dr. Anna Pankowska und Dr. Kamil Mrożek — abgesprochen.
Adrian Andrzejewski