Die Aggression Russlands gegen die Ukraine hat zu einem Anstieg der Bevölkerung mit ukrainischer Herkunft in Polen geführt, was sich auch auf das Interesse der Ausländer am Bildungsangebot der polnischen Hochschulen auswirkt. Im akademischen Jahr 2022/2023 ist die Zahl der Studierenden aus der Ukraine um mehr als 12 119 gestiegen. Es sind jetzt 48 150 Personen.
Das Zentrum für Informationsverarbeitung (OPI) hat seinen neuesten Bericht „Ausländer an polnischen Hochschulen” veröffentlicht. Die Publikation enthält Daten für das akademische Jahr 2022/2023 und zeigt, dass die polnischen Hochschulen von Jahr zu Jahr beliebter werden. Der Bericht wurde vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft finanziert.
„Die Internationalisierungsrate der Hochschulbildung in unserem Land lag im Studienjahr 2021/2022 bei 7,1 Prozent und im Studienjahr 2022/2023 bei 8,4 Prozent. In absoluten Zahlen ist die Zahl der Ausländer zwischen den beiden Jahren sogar um rund 16 000 Personen gestiegen — auf über 102 000 Personen im Studienjahr 2022/2023”, berichtet Dr. Ing. Jarosław Protasiewicz, Direktor des OPI.
Studierende aus der Ukraine sind an polnischen Hochschulen stets in großer Zahl vertreten. Im akademischen Jahr 2022/2023 bildeten sie sowohl in Bachelor- als auch in Masterstudiengängen und in einheitlichen fünfjährigen Masterstudiengängen eine dominierende Gruppe. Die meisten von ihnen entschieden sich für ein Teilzeitstudium an nicht-öffentlichen Hochschulen.
Neben den Ukrainern stieg die Zahl der Studierenden aus Simbabwe (+1175 Personen) und der Türkei (+1011 Personen) am stärksten an. Die größten Rückgänge wurden dagegen bei Studierenden aus Nigeria (-451 Personen), Russland (-273 Personen) und Deutschland (-236 Personen) verzeichnet.
Die größte Anzahl von Ausländern studierte im Studienjahr 2022/2023 an einer nicht-öffentlichen Hochschuleinrichtung— der Hochschule für Finanzen und Wirtschaft Vistula. Fast 6 000 Personen, die außerhalb unseres Landes geboren wurden, nahmen dort ein Studium auf. Diese Zahl machte mehr als die Hälfte aller Studierenden an dieser Hochschule aus (56 Prozent).
Arkadiusz Słomczyński