Am Donnerstag, dem 9. November 1939, begannen die Deutschen mit der Verhaftung von Vertretern der intellektuellen Elite im besetzten Lublin. Unter ihnen befanden sich Professoren der Katholischen Universität Lublin, Präsidenten der Gerichte, Priester, einschließlich der örtlichen Bischöfe. Insgesamt wurden im November 1939 rund 250 Personen im Rahmen der so genannten Sonderaktion Lublin verhaftet.
Die Deutschen haben noch während der Feindseligkeiten nach dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 beschlossen, die polnische intellektuelle Elite zu vernichten. Der Befehl dazu wurde vom Führer des Dritten Reiches, Adolf Hitler, während eines Treffens in Jellowa in Schlesien erteilt, wo er von der „Massenvernichtung der polnischen intellektuellen Elite” sprach. Diese Worte markierten den Beginn einer brutalen Aktion gegen die polnische Intellektuellen, die auch in der Region Lublin durchgeführt wurde. Im November 1939 begannen Massenverhaftungen von Lehrern, Anwälten, Beamten und Vertretern des Klerus. Diese Aktion, die als Sonderaktion Lublin bekannt wurde, begann am 9. November 1939, drei Tage zuvor hatten die Deutschen eine ähnliche Aktion in Krakau durchgeführt.
In Lublin verhafteten die Deutschen u. a. den Rektor der Katholischen Universität Lublin (KUL), Pfarrer Professor Antoni Szymański, Präsidenten der Gerichte und Lehrer der Lubliner Schulen. Am 11. November wurden 14 Mitglieder des akademischen Personals der Katholischen Universität Lublin (KUL) verhaftet, und weniger als eine Woche später wurde die Universität geschlossen. Auch Priester wurden verhaftet; am 17. November 1939 stürmten die Besatzungstruppen die Räumlichkeiten der Lubliner Kurie und nahmen zwei Bischöfe, Marian Fulman und Władysław Goral, sowie andere in den Gebäuden anwesende Geistliche in Gewahrsam. Sie wurden von einem deutschen Standgericht angeklagt und zum Tode verurteilt. Erst durch die Intervention des Vatikans wurden diese Urteile in lebenslange Haft umgewandelt. Den Recherchen der Historiker zufolge wird davon ausgegangen, dass im November 1939 250 Personen aus der gesamten Region Lublin festgenommen wurden. Am 23. Dezember 1939 wurden 10 der Verhafteten bei einer Exekution in der Nähe des alten Friedhofs in Lublin in der Sienna-Straße ermordet.
Verantwortlich für die gesamte Aktion war SS-Brigadeführer Odillo Globocnik, der seit dem 9. November 1939 Chef der Polizei und der SS im Distrikt Lublin des Generalgouvernements war.