Hanna Skarżanka war eine berühmte polnische Schauspielerin. Sie trat fast bis zu ihrem Lebensende auf der Bühne auf. Während des Zweiten Weltkriegs war sie im Untergrund aktiv und unterstützte in den 1980er Jahren die Solidarność-Bewegung.
Hanna Skarga (Skarżanka) wurde am 23. Februar 1917 in Minsk (heute Belarus) geboren. Im Jahr 1937 begann sie ein Studium an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Stefan-Batory-Universität Vilnius (damals Polen, heute Litauen), das möglicherweise aus dem Wunsch heraus entstand, in Zukunft das elterliche Landgut zu verwalten. Ihr paralleles Studium am Musikkonservatorium und ihr Interesse an der polnischen Philologie deuteten jedoch auf ihre wachsende Faszination für die Welt der Kunst hin.
Als im Jahr 1939 Deutschland in Polen einmarschierte und der Zweite Weltkrieg ausbrach, änderte sich ihr Leben dramatisch. Während der deutschen Besatzung arbeitete sie als Kellnerin in einem Soldatenkasino und war keine gewöhnliche Arbeiterin. Sie sammelte wertvolle Informationen für den polnischen militärischen Geheimdienst und wurde so zu einer unschätzbaren Informationsquelle über die Besatzer für den polnischen Untergrundstaat. In der Heimatarmee war sie unter den Decknamen „Niura” oder „Aktorka” aktiv. Sie war an der Rettung eines der Cichociemni — Eugeniusz Chyliński — beteiligt.
Nach dem Krieg erlangte Hanna schnell Anerkennung als Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin. Ihre Rollen am Warschauer Theater „Ateneum” zwischen 1960 und 1975 brachten ihr große Anerkennung ein. Sie trat auch in Fernsehproduktionen wie „Czterdziestolatek”, „Miś” und „Wesele” (dt. Die Hochzeit) unter der Regie von Andrzej Wajda auf. Sie trat auch im Kabarett „Szpak” auf, das von Zenon Wiktorczyk moderiert wurde, und sang dort Lieder, die zu Hits wurden, wie „Fotoplastykon”.
Hanna war auch gesellschaftlich aktiv. Während des Kriegsrechts im kommunistisch regierten Polen engagierte sie sich unter dem Einfluss von Pfarrer Jerzy Popiełuszko in der demokratischen Opposition „Solidarność” und organisierte Theateraufführungen in Kirchen. Später wurde sie künstlerische Leiterin des Museums der Erzdiözese Warschau.
Hanna Skarga starb am 8. November 1992 in Warschau. Sie war bis 1991 auf der Bühne aktiv.