Immer weniger Befragte erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Polen. Auch der Prozentsatz der Personen, die erklären, dass sie von ihrem derzeitigen Einkommen sparen können, steigt, wie die jüngste Ausgabe der Studie „Situation auf dem Markt für Verbraucherfinanzierung”, die vom Verband der Finanzunternehmen in Polen (ZPF) und dem Institut für Wirtschaftsentwicklung der SGH Warsaw School of Economics (IRG SGH) durchgeführt wurde, zeigt.
„Die Stimmung der Verbraucher befindet sich im Aufwärtstrend. Die Aufrechterhaltung dieses Trends ist jedoch keine ausgemachte Sache”, kommentiert die Studie ihr Mitautor, Dr. Sławomir Dudek, Wirtschaftswissenschaftler von der SGH Warsaw School of Economics.
In der im dritten Quartal 2023 durchgeführten Umfrage wird unter anderem auf den Rückgang der Zahl der Befragten hingewiesen, die in den kommenden Monaten einen Anstieg der Arbeitslosigkeit erwarten. Ein solches Szenario wird von 42 Prozent der Befragten befürchtet, während ihr Anteil im zweiten Quartal 53 Prozent und vor einem Jahr 60 Prozent erreichte.
„Die Arbeitslosenquote in Polen liegt nach wie vor bei rund 5 Prozent, was bedeutet, dass wir trotz der Befürchtungen eines wirtschaftlichen Abschwungs eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Europa haben. Die Gewissheit, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben, verbessert auch die Einschätzung der finanziellen Situation der Haushalte”, schätzt Marcin Czugan, Präsident des ZPF.
Laut der Umfrage erwarten 55 Prozent der Befragten, dass die rechtzeitige Rückzahlung ihrer Verbindlichkeiten (z. B. Darlehens- und Kreditraten) ihnen keine Probleme bereiten wird. Vor einem Jahr lag der Anteil der Optimisten noch bei 47 Prozent. Die bessere Stimmung unter den Polen wird auch dadurch bestätigt, dass 5 Prozent der Befragten angeben, über finanzielle Überschüsse zu verfügen und von ihrem laufenden Einkommen sparen zu können — ihr Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozentpunkte gestiegen.
Das Ergebnis der Umfrage von ZPF und IRG SGH ist das Consumer-Finance-Marktbarometer (BRCF), das die aktuelle Stimmung der Verbraucher abbildet und u. a. Rückschlüsse auf die Bereitschaft zur Aufnahme neuer Verbindlichkeiten zulässt. Im dritten Quartal lag der Wert dieses Indikators bei 97 Punkten. Das bedeutet, dass er um 2,7 Punkte gestiegen ist.
Arkadiusz Słomczyński