Nur noch bis zum 8. Oktober zeigt das Nationalmuseum in Krakau das berühmte Gemälde von Jan Matejko „Rejtan. Der Fall Polens”. Das Gemälde — eine Leihgabe des Königlichen Schlosses in Warschau — ist Teil der Ausstellung „Matejko. Maler und Geschichte”.
Das berühmte großformatige Gemälde zeigt eine Szene aus dem dritten Tag des Teilungssejms (Sejm Rozbiorowy), in dem Preußen, Russland und Österreich Teile der polnischen Gebiete aufteilten und ihren Ländern einverleibten. Im Mittelpunkt des Gemäldes steht Tadeusz Rejtan, ein Abgeordneter aus der Region Nowogródek, der sich in verzweifelter Pose gegen die Teilung seines Heimatlandes wehrt. Das Gemälde wurde 1867 auf einer Ausstellung in Paris gezeigt, wo es mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. erwarb es für seine Sammlung. Im Jahr 1918 kaufte die Regierung des unabhängigen Polens das Gemälde zurück und übertrug es in die Sammlung des Königlichen Schlosses in Warschau.
Jan Matejko ist einer der berühmtesten Maler der polnischen Geschichte. Das Nationalmuseum in Krakau widmet seinem Leben und Werk eine Ausstellung mit Werken aus dem Nationalmuseum in Warschau, der Kunstgalerie Lviv, dem Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst in Zagreb und dem Königlichen Schloss in Warschau, aus dem das bekannte, großformatige und äußerst beeindruckende Gemälde „Rejtan. Der Fall Polens” für diese Ausstellung ausgeliehen wurde.
Die Ausstellung „Matejko. Maler und Geschichte” bringt das faszinierende Gesicht der Kunst des Krakauer Künstlers näher, indem sie sowohl die bereits erwähnten Gemälde des großen historischen Zyklus als auch Dutzende von Werken kleineren Formats, aber bedeutenden Inhalts (darunter solche aus privaten und ausländischen Sammlungen) sowie Skizzen und Requisiten, die im Schaffensprozess verwendet wurden, präsentiert — insgesamt mehr als dreihundert Werke, die den Reichtum dieser Leistungen zeigen. Sie erinnert auch an soziales Engagement von Matejko und sammelt zahlreiche an ihn gerichtete Dankes- und Anerkennungsurkunden.
Die Ausstellung — bereits ohne das berühmte Gemälde, das Rejtan bei der Verteidigung seiner Heimat zeigt — wird bis zum 7. Januar 2024 zu sehen sein.
Arkadiusz Słomczyński