Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war Magdalena Grodzka-Gużkowska noch ein Teenager. Sie erklärte Hitler persönlich den Krieg und schloss sich dem polnischen Untergrund an. Sie half auch verfolgten Juden.
Magdalena Grodzka-Gużkowska war 14 Jahre alt, als Deutschland am 1. September 1939, dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, Polen überfiel. Trotz der Katastrophe, die Polen und die ganze Welt heimsuchte, setzte sie ihre Ausbildung fort. Sie nahm an dem so genannten geheimen Unterricht teil. Dies war eine besondere Art der Bildung im besetzten Polen, die vor den Invasoren geheim gehalten wurde. Unter diesen Umständen bestand sie das Abitur und begann ihr Medizinstudium.
Schon im nächsten Jahr, nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, schloss sie sich den Untergrundstrukturen des polnischen Untergrundstaates an und erklärte, wie sie es selbst bezeichnete, Hitler den persönlichen Krieg. Sie gehörte unter anderem dem Verband für den bewaffneten Kampf (Związek Walki Zbrojnej) – Heimatarmee (Armia Krajowa) an. Sie war Meldegängerin, überbrachte Nachrichten und half Flüchtlingen beim Überschreiten der grünen Grenze. Sie übersetzte auch Informationen der BBC. Im Jahr 1942 schloss sie sich einer Gruppe an, die von Sondergerichten des polnischen Untergrunds verhängte Urteile gegen Personen vollstreckte, die Verrat begangen und mit den deutschen Besatzern kollaboriert hatten. Im Jahr 1944 nahm sie am Warschauer Aufstand teil — dem größten bewaffneten Aufstand gegen die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs.
Zu ihren Aktivitäten gehörte auch die Zusammenarbeit mit dem Rat für die Unterstützung der Juden „Żegota” — einer polnischen Untergrundorganisation, die sich mit der Rettung von durch die Deutschen verfolgten Juden befasste. Grodzka-Gużkowska lehrte erwachsene Juden, wie sie sich verhalten sollten, damit die Deutschen nicht erkannten, dass sie Juden waren. Dieser Unterricht war besonders für diejenigen nützlich, die sogenannte arische Papiere erhalten hatten. Dabei handelte es sich um gefälschte Dokumente, die bescheinigten, dass eine Person nicht jüdisch sondern christlich war. Grodzka-Gużkowska unterrichtete die Juden nicht nur in katholischen Gebeten, sondern kümmerte sich auch um Details wie Kleidung oder die Art, wie sie sich bewegten.
„Ich habe jüdischen Frauen beigebracht, so zu laufen. Zuerst waren sie völlig entsetzt, ich habe ihnen gezeigt, wie man das macht — sie haben geglaubt — dass der Hut nicht so sein soll — nur so, damit das Gesicht braun wird”, sagte sie in einem Interview mit einem der Portale.
Grodzka-Gużkowska kümmerte sich auch um jüdische Kinder, denen die Flucht aus dem Warschauer Ghetto gelang. Später, nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde sie Therapeutin für autistische Kinder.
Im Jahr 2008 wurde sie von Yad Vashem mit der Medaille „Gerechte unter den Völkern” ausgezeichnet.
Sie starb am 6. Januar 2014.