In der Sonderwirtschaftszone in Radzikowice bei Nysa hat das belgische Unternehmen Umicore ein Werk eröffnet, das mit einem Kostenaufwand von 660 Millionen EUR gebaut wurde. Hier werden Kathodenmaterialien für Autobatterien hergestellt.
Auf den 23 Hektar der Sonderwirtschaftszone wurden rund ein Dutzend großer Gebäude, Straßen, Parkplätze und unterirdische Infrastrukturen errichtet. Bislang haben 230 Menschen hier Arbeit gefunden, angestrebt werden 400. Alles ist automatisiert, elektrisch betrieben und der gesamte Strom kommt aus einem nahe gelegenen Windpark.
„Dies ist die modernste Anlage der Welt und die erste Anlage für Kathodenmaterialien in Europa. Dies ist ein historisches Ereignis, nicht nur für uns, sondern für die gesamte grüne Agenda der Europäischen Union”, sagte der Vorstandsvorsitzende von Umicore, Mathias Miedreich, zu den bei der Eröffnung versammelten Gästen, wie man in der „Nowa Trybuna Opolska” lesen kann.
In einem Lager mit einer Gesamtkapazität von 9000 Paletten wurden 19 Meter hohe Regale gestellt. Das Herzstück der Produktionsstätte sind Gebäude mit leistungsstarken Elektroöfen, in denen rund um die Uhr Vorprodukte zu Pulver zusammengesintert werden, das dann zur Herstellung von Kathoden für Autobatterien verwendet wird. Das Verfahren zur Herstellung der Kathodenmaterialien selbst ist von Umicore patentiert und unterliegt strenger Geheimhaltung.
Das belgische Unternehmen betreibt zwei weitere ähnliche Anlagen in Korea und eine in China und bereitet den Bau einer weiteren Anlage in Kanada vor. Die Anlage in Nysa ist technologisch am weitesten fortgeschritten. Die Produktion bei der Verarbeitung von Lithiumpulver zum Beispiel findet unter sterilen, vollständig belüfteten Bedingungen statt; selbst die Transportleitungen zu den Öfen sind mit transparenten Paneelen verkleidet.
Das Unternehmen hat bisher 23 Hektar Land in der Sonderwirtschaftszone mit seinen Gebäuden erschlossen. Es hat noch fast 70 Hektar in Reserve. Die weitere Entwicklung hängt von der Situation auf dem Elektromobilitätsmarkt, den Verhandlungen mit den Automobilunternehmen und der Weltpolitik ab.
Arkadiusz Słomczyński