Werke von polnischen und ukrainischen Künstlern und Künstlerinnen werden im Zentrum Berlins präsentiert. Die Ausstellung „Entfernte erträgliche Morde” wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Adam-Mickiewicz-Institut und dem Polnischen Institut in Berlin sowie den wichtigsten polnischen Galerien für zeitgenössische Kunst realisiert. Das Projekt wurde vom polnischen Ministerium für Kultur und Nationales Erbe unterstützt.
Ziel des Projekts „Entfernte erträgliche Morde” ist es, die Solidarität mit der Ukraine während der russischen Aggression auszudrücken und ukrainische Künstler zu unterstützen. Die Ausstellung umfasst 19 Werke, die in polnisch-ukrainischen Paaren von 18 polnischen und 19 ukrainischen KünstlerInnen geschaffen wurden.
Bei der Ausstellung „Entfernte erträgliche Morde” handelt es sich um eine Serie von Kunstwerken, die in verschiedenen Techniken angefertigt wurden und für die Präsentation auf Plakatwänden bestimmt sind. Jedes Werk entstand aus dem Bedürfnis heraus, über den Krieg zu sprechen und die Ukraine angesichts der gegen sie gerichteten totalen militärischen Aggression Russlands zu unterstützen. Die Arbeiten an der Ausstellung begannen bereits in den ersten Tagen der russischen Invasion.
Die Werke wurden von ukrainisch-polnischen Künstlerpaaren mit Unterstützung polnischer Institutionen geschaffen, die im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Kultur tätig sind. Das Ergebnis der gemeinsamen Überlegungen sind die Zeugnisse von Künstlerinnen und Künstlern, die sich in unmittelbarer Gefahr befinden, und von solchen, die sich an — theoretisch — sichereren Orten aufhalten. Es ist auch ein Appell an die Menschen außerhalb der Ukraine, sich mit sich selbst, ihren Reaktionen und Maßnahmen auf Verbrechen zu befassen, die nur wenige Autostunden von der polnischen Grenze entfernt stattfinden, heißt es in den Werbematerialien der Ausstellung.
Im Zeitalter der Globalisierung und der Popkultur wird die Wahrnehmung des Krieges zunehmend vereinfacht, und die Stimme der Betroffenen erreicht selten ein Massenpublikum. Die Ausstellung „Entfernte erträgliche Morde” lässt die Erfahrungen ukrainischer Künstler — auch derjenigen, die noch immer im Zentrum der tragischen Ereignisse stehen — widerhallen. Die Ausstellung wirft auch Fragen über die Zukunft Europas nach dem russischen Angriff auf und macht den Zuschauern bewusst, dass es in diesem Krieg nicht nur um die Ukraine, sondern auch um sie geht.
Arkadiusz Słomczyński