Vor 128 Jahren wurde Artur Szyk, ein herausragender Grafiker, Illustrator und Karikaturist, in Łódź geboren. Er stammte aus einer assimilierten jüdischen Familie und betrachtete Polen als sein Heimatland. Berühmt wurde er als Schöpfer populärer Hitler-Karikaturen und kunstvoller Grafiken nach dem Vorbild der mittelalterlichen Buchmalerei.
Er studierte in Paris, wo er die neuesten Kunstströmungen kennenlernte, aber er fühlte sich mehr zur mittelalterlichen Kunst der Buchmalerei hingezogen. Nach seiner Rückkehr nach Polen setzte er seine Ausbildung in Krakau fort und entwarf auch Kostüme, Theater- und Kabarettdekorationen.
Im Jahr 1914 nahm er an einer Reise nach Palästina teil, wo er von den Unabhängigkeitsbestrebungen der jüdischen Siedler stark beeindruckt war. Die Reise wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrochen, der Szyk zur Rückkehr ins Land zwang. Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens entwickelte er seine künstlerische Tätigkeit weiter, aber bereits 1919 nahm er als Offizier der polnischen Kavallerie am polnisch-bolschewistischen Krieg teil und engagierte sich in der Propaganda. Als er 1921 nach Paris umzog, wurden seine Graphiken lebendiger und erlangten einen charakteristischen Stil mit satten Farben und Liebe zum Detail. Er wob in sie zeitgenössische Elemente auf überraschende Weise ein, wie das besiegte Hakenkreuz in der Darstellung des triumphierenden polnischen Königs Władysław Jagiełło.
Obwohl er ab 1937 in England und dann ab 1940 in den USA tätig war, blieb er Polen eng verbunden. Wie er sich erinnerte, war er stets empört über die verleumderischen Angriffe der Feinde auf den polnischen Staat. Er betonte auch „die großen Traditionen der polnischen religiösen und nationalen Toleranz”. Zwischen 1926 und 1928 schuf er Originalillustrationen zum Statut von Kalisz (Privilegien, die den polnischen Juden im Jahr 1264 gewährt wurden), er zeigte den Beitrag der Juden zur polnischen Kultur sowie das Heldentum der Polen im Kampf um die Unabhängigkeit. Besonders beliebt war er für seine Karikaturen von Hitler, Mussolini und Kaiser Hirohito von Japan. Seine Zeichnungen, die in Zeitungen, auf Plakaten, Karten und Briefmarken erschienen, spielten eine wichtige Rolle in der amerikanischen Kriegspropaganda. Er bezeichnete sich selbst oft als „Soldat der Kunst” und war neben Karikaturen auch als Buchillustrator tätig. Er fertigte Zeichnungen für die Aggada, östliche Märchen und Andersens Werke sowie für biblische Geschichten und viele andere Werke an.
Er starb am 13. September 1951. An das Werk von Szyk erinnert heute die Arthur Szyk Society.