Fryderyk Chopin (1810-1849) war der bedeutendste polnische Komponist und Pianist, der bis heute in der ganzen Welt anerkannt ist.
In den 1870er Jahren beschloss die Warschauer Musikgesellschaft, an den herausragenden Komponisten zu erinnern. Diese Idee wurde von den russischen Behörden jahrelang nicht akzeptiert. Erst 1901 gab Zar Nikolaus II. die Erlaubnis, das Denkmal zu errichten. Einige Jahre später wurde der Entwurf von Wacław Szymanowski im Rahmen eines Wettbewerbs für das Denkmal ausgewählt. Aufgrund der absichtlichen Verzögerung seitens der russischen Behörden wurde es jedoch nicht realisiert. Ein weiteres Hindernis war der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914.
Nach Beendigung der Kriegshandlungen und der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens im Jahr 1918 wurden die Arbeiten an dem Denkmal wieder aufgenommen. Als Standort wurde der Łazienki-Park in Warschau gewählt, der sich neben dem Palastgebäude — dem Warschauer Belvedere — befindet. Das Denkmal wurde am 14. November 1926 von Staatspräsident Ignacy Mościcki in Anwesenheit von Vertretern vieler Länder und einer großen Menge von Polen feierlich enthüllt. Das auf einem Sockel stehende Denkmal zeigt die Figur des polnischen Komponisten unter einem stilisierten Weidenbaum sitzend. Es wurde in einer der französischen Werkstätten in Bronze gegossen. In der Zwischenkriegszeit wurde das Denkmal schnell zu einem der Symbole der polnischen Hauptstadt.
Nach der Besetzung Polens durch die Deutschen im Jahr 1939 begannen die Besatzungsmächte mit Maßnahmen, die auf die Vernichtung der polnischen Nation abzielten. Zum einen begann die physische Ausrottung der polnischen Elite bereits 1939, zum anderen setzten die deutschen Besatzer einen Plan zur Plünderung und Zerstörung polnischen Kulturgutes um. Das Chopin-Denkmal, das sich im deutschen Teil des besetzten Warschaus befand, wurde zum Opfer der letztgenannten Aktion. Am 31. Mai 1940 wurde es gesprengt, und das zerstörte Gussteil wurde in Stücke geschnitten und eingeschmolzen. Die Deutschen verschonten auch das Holzmodell des Denkmals nicht, das sich in der Sammlung des Museums befand.
Nach dem Krieg wurde das Denkmal rekonstruiert und 1958 wieder enthüllt.