Das Statistische Zentralamt von Polen (Główny Urząd Statystyczny, GUS) hat einen Bericht „Menschen im Alter ab 50 Jahren auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2020” veröffentlicht. Die Publikation zeigt, dass sich die Beschäftigungsquote und die Erwerbsquote der über 50-jährigen Polen verbessert haben. Die Zahl der arbeitslosen und nicht erwerbstätigen älteren Menschen ist zurückgegangen.
Dem Bericht zufolge lebten Ende 2020 in Polen 14,4 Millionen Menschen im Alter ab 50 Jahren. Das sind 37,6% der Gesamtbevölkerung (0,2% mehr als vor einem Jahr). Die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Alter stieg im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7%. Nach Angaben des GUS belief sich das durchschnittliche Bruttogehalt der über 50-Jährigen in Polen im Oktober 2020 auf 5.705,23 PLN.
In einzelnen Regionen ist der Anteil der über 50-Jährigen in den lokalen Gemeinschaften starken Schwankungen unterworfen. Der höchste Anteil älterer Menschen ist für die Gemeinden im südöstlichen Teil der Woiwodschaft Podlachien charakteristisch. Von den 10 polnischen Gemeinden mit dem höchsten Anteil älterer Menschen unter ihren Einwohnern befinden sich 9 (alle in ländlichen Gebieten) in Podlachien.
Am anderen Extrem befinden sich Gemeinden aus den am weitesten entwickelten Regionen Polens — hauptsächlich in der Nähe der größten Städte. Besonders viele, nämlich 6 der 10 „jüngsten Gemeinden”, befinden sich in der Umgebung von Poznań.
In seinem Bericht stellt das Statistische Zentralamt fest, dass laut der Arbeitskräfteerhebung 2020 der Anteil der Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Erwerbslose) an der Gesamtzahl der über 50-Jährigen 33,7 Prozent betrug. Dieser Anteil wird als Erwerbsquote bezeichnet. Im Vorjahr (2019) waren es noch 0,3 Prozent weniger.
Nach Angaben des GUS war im Jahr 2020 der Anteil der Beschäftigten im Alter von über 50 Jahren in Unternehmen am höchsten, die in der Herstellung und Lieferung von Strom, Gas, Dampf und Warmwasser tätig sind. Das sind 47,6% der Gesamtzahl der Beschäftigten in diesem Bereich.
Ein signifikanter Anteil von Arbeitnehmern im Alter von über 50 Jahren an der Gesamtzahl der Beschäftigten wurde auch in den folgenden Bereichen festgestellt: Grundstücks- und Wohnungswesen (44,4%), Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei (42,5%) sowie Gesundheits- und Sozialwesen (40,3%). Die geringste Anzahl von Beschäftigten im Alter ab 50 Jahren findet sich im Bereich Information und Kommunikation, wo weniger als jeder zehnte Beschäftigte 50 Jahre alt oder älter ist.
Aus dem Bericht geht hervor, dass 2020 9.164 Tausend Menschen im Alter ab 50 Jahren außerhalb des Arbeitsmarktes blieben. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl der Nichterwerbspersonen um 3.000 zurückgegangen. Die häufigsten Gründe für die Nichterwerbstätigkeit waren Ruhestand, Erwerbsunfähigkeit und Krankheit.
Arkadiusz Słomczyński i. A.