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Wie wurde der Kommunismus in Polen belächelt? Außergewöhnliche Happenings der „Orangen Alternative”

von DignityNews.eu
Trotz der traurigen kommunistischen Realität im Polen der 1980er Jahre gab es Menschen, die über die Behörden lachen konnten. Die „Orange Alternative” machte sich auf intelligente Weise über die Kommunisten lustig, indem sie die Absurditäten der damaligen Zeit hervorhob.

Einen großen Einfluss auf die Stimmung in der polnischen Gesellschaft hatte das Kriegsrecht. Es wurde 1981 vom kommunistischen Diktator Wojciech Jaruzelski eingeführt, der dem polnischen Volk den Krieg erklärte. Gleichzeitig geriet das Land in eine tiefe Wirtschaftskrise. 

In dieser düsteren Realität der 1980er Jahre war es schwer, etwas zu finden, das einem ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern konnte. Trotz der Schrecken des Kommunismus gab es Menschen, die Happenings organisierten, die das kommunistische System ins Lächerliche zogen und die Indolenz der Behörden aufzeigten. Diese Personen waren in einer Breslauer Gruppe namens „Orange Alternative” zusammengeschlossen. Sie wurde von Władysław Frydrych „Major“ geleitet. 

Mit Töpfen auf dem Kopf

Die erste Aktion der „Orangen Alternative”, von der die Welt erfuhr, war das „Fest der Töpfe”, das am 1. April 1987 organisiert wurde. Die Teilnehmer des Happenings gingen mit Töpfen aus Papier auf dem Kopf auf die Straße. Sie wollten auf diese Art und Weise darauf aufmerksam machen, dass sich viele Menschen nur auf den Konsum konzentrieren, was sie vom Kampf für die Freiheit ablenkt. Die Aktion gefiel der kommunistischen Miliz nicht. Das Happening wurde unterbrochen und die Requisiten wurden beschlagnahmt. 

Miliz jagt Inflation 

Die „Orange Alternative” war nicht nur in Wrocław aktiv. In Łódź wurde am 7. November 1988 (dem Jahrestag der Oktoberrevolution) eine Aktion „Galoppierende Inflation” organisiert. Die Teilnehmer der Veranstaltung liefen mit Plakaten mit der Aufschrift „Galoppierende Inflation” durch die Stadt. Milizionäre verfolgten sie und jagten so die „galoppierende Inflation”. Einige der Teilnehmer des Happenings hatten absurde Transparente dabei: „Es lebe die Krise!”, „Wir fordern alles!”.

Verhaftung von Zwergen

An den Mauern der polnischen Städte erschienen antikommunistische Parolen. Die Behörden entfernten sie, aber an ihrer Stelle malte der Leiter der „Orangenen Alternative” Zwerge, die einen spöttischen Charakter hatten. Dieses Thema wurde am 1. Juni 1987 aufgegriffen. Damals verteilte Frydrych orangefarbene Zwergenmützen auf den Straßen von Wrocław. Dies führte natürlich zu einer Reaktion der Miliz, die begann, Personen mit den Mützen zu verhaften. So mussten die Polizisten ihren Vorgesetzten sagen, dass die Festgenommenen… Zwerge waren.  

Die „Orange Alternative” war nicht nur in Wrocław und Łódź, sondern auch in Warschau und Lublin aktiv. Sie fand ihre Nachahmer unter anderem in der Tschechoslowakei und in Ungarn. Mit dem Ende des kommunistischen Systems in Polen hat sie ihre Tätigkeit nicht eingestellt. Schließlich verdient die Realität immer eine Satire. 

 

 

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