Im Gebäude der ehemaligen Filiale der Bank of Japan in Hiroshima — eines der wenigen Gebäude, die die Atombombenexplosion vom 6. August 1945 überlebt haben — ist die außergewöhnliche Ausstellung „Warschau. Phönix aus der Asche” zu sehen, die das Schicksal der polnischen Hauptstadt im 20. Jahrhundert schildert.
Die Ausstellung, die aus mehr als 70 Ausstellungstafeln, drei Vitrinen mit Exponaten, zwei Multimedia-Stationen und einer Filmvorführung besteht, zeigt das Schicksal Warschaus in der Auseinandersetzung mit der Grausamkeit der NS-Vernichtungsmaschinerie. Zu Beginn wird das Warschau der Vorkriegszeit gezeigt, eine blühende Stadt mit einem reichen Kultur- und Unterhaltungsleben.
Die folgenden Teile der Ausstellung zeigen das besetzte Warschau: die deutsche Politik gegenüber der jüdischen und polnischen Bevölkerung, den Straßenterror und das Leben der Einwohner unter extrem widrigen Bedingungen.
Die Ausstellung stellt auch Warschau als Hauptstadt des polnischen Untergrundstaates vor — mit seinen Verwaltungsstrukturen, den Medien, dem Bildungswesen, dem Rat für die Unterstützung von Juden „Żegota”, der Armee und den von der Heimatarmee durchgeführten Aktionen. Die Ausstellung zeigt auch Erinnerungen von Teilnehmern des Warschauer Aufstands und Artefakte aus dem aufständischen Warschau.
Der letzte Teil der Ausstellung zeigt die wiedergeborene Hauptstadt, die sich aus den Trümmern dank der Bemühungen der gesamten Gesellschaft zu der modernen Metropole entwickelt hat. Die Ausstellung, die bis zum 5. Februar zu sehen ist, wurde vom Adam-Mickiewicz-Institut organisiert.
„Die Ausstellung zeigt Warschau, das für seinen Freiheitswillen einen schrecklichen Preis zahlte: Während des Krieges wurde es viermal zerstört. Doch wie ein Phönix aus der Asche stieg es wieder auf und ist heute eine sich dynamisch entwickelnde Metropole — die Hauptstadt eines freien Polens. Die Ausstellung in Hiroshima — einer Stadt, die ebenfalls ihre Vernichtung überlebt hat — ist ein symbolisches Ereignis. Das Nachkriegsschicksal beider Städte, ihr Wiederaufbau dank der großen sozialen Energie, ist eine schöne Botschaft der Hoffnung für die Zukunft”, wird der Direktor des Museums des Warschauer Aufstands, Jan Ołdakowski, auf dem Portal culture.pl zitiert.
Arkadiusz Słomczyński