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Verstecke. Überlebensarchitektur 

von DignityNews.eu
Ab dem 31. März wird in der Nationalen Kunstgalerie „Zachęta” in Warschau eine Ausstellung von Natalia Romik mit dem Titel „Verstecke. Überlebensarchitektur“, eine künstlerische Hommage an die Verstecke, die Juden während des Holocaust gebaut und genutzt haben, zu sehen sein. Die Ausstellung wird von der Nationalen Kunstgalerie „Zachęta” und der Kunststation TRAFO in Stettin organisiert.

Die Ausstellung fasst die bisherigen Forschungsarbeiten von Natalia Romik und Aleksandra Janus, die sie mit  einem Team aus Anthropologen, Historikern, Archäologen und Stadtforschern durchgeführt haben, zusammen. Für ihre Arbeit zum Gedenken an die Geschichte der Juden wurde Romik kürzlich mit einer der wichtigsten historischen Auszeichnungen der Welt – dem Dan-David-Preis — geehrt. 

Im Holokaust sind etwa 6 Millionen Juden gestorben, die Hälfte davon waren polnische Juden. Es wird geschätzt, dass während des Zweiten Weltkriegs im besetzten Polen, auf der so genannten arischen Seite etwa 50.000 Juden im Versteck überlebt haben. Weitere 80.000 überlebten in Konzentrationslagern und zwischen 170 und 180 Tausend auf dem Territorium der Sowjetunion. Insgesamt überlebten zwischen 250 und 350 Tausend polnische Juden den Krieg, also etwa 10 Prozent der jüdischen Bevölkerung des Vorkriegspolens.

Die in der Ausstellung präsentierten Verstecke der verfolgten jüdischen Bevölkerung entstanden während des Zweiten Weltkriegs. Sie sind ein Beweis für die Entschlossenheit, den Mut und die Kreativität von Benutzern, die mit minimalen Ressourcen – manchmal über viele Jahre – für grundlegende Lebenserhaltungsbedürfnisse sorgen mussten, ohne die Möglichkeit, den ihnen zur Verfügung stehenden Raum radikal zu verändern.

In den Ausstellungshallen von „Zachęta” werden Spiegelabgüsse von neun Verstecken aus Polen und der heutigen Ukraine präsentiert. Die skulpturalen Formen werden von einer Ausstellung begleitet, die die Ergebnisse der interdisziplinärer Forschung präsentiert.

Verstecke wurden oft ad hoc aus der Not heraus an ursprünglich ungeeigneten Orten geschaffen. Dachböden, Keller, Höhlen, Bäume und sogar Gräber erhielten eine völlig neue Funktion, deren Bedingung darin bestand, das Aussehen ihrer jetzigen Form beizubehalten — um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten, musste der Dachboden wie ein gewöhnlicher Dachboden aussehen, und der Baum musste wie ein gewöhnlicher Baum aussehen. 

Arkadiusz Słomczyński

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