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Verfolger von NS-Verbrechern — Simon Wiesenthal von Butschatsch

von Dignity News
Simon Wiesenthal ist ein international bekannter Verfolger deutscher Kriegsverbrecher. Er wurde am 31. Dezember 1908 in Butschatsch geboren, einer polnischen Stadt mit einer großen jüdischen Gemeinde (heute Ukraine). Nach dem Abschluss des dortigen Gymnasiums ging er zum Studium nach Prag in der Tschechischen Republik, ließ sich aber nach seinem Abschluss in Lemberg nieder, wo er ein Architekturbüro gründete, in dem er zusammen mit seiner Frau Cyla Müller arbeitete.

Nach dem Überfall der Sowjetunion auf Polen und dem Anschluss von Lemberg an die UdSSR wurde Wiesenthal seiner Firma beraubt und begann als Arbeiter in einer Federnfabrik zu arbeiten. Nachdem Lemberg 1941 von den Deutschen besetzt wurde, kam er in ein Arbeitslager in der Janowska-Straße. Von dort wurde er zur Arbeit in die Eisenbahnwerkstätten geschickt. Nach der Auflösung des Ghettos von Lemberg durch die Deutschen im Jahr 1942, bei der der größte Teil seiner Familie ums Leben kam, gelang es ihm, der Deportation in das Todeslager Bełżec zu entgehen. Seine Frau überlebte, weil sie mit Hilfe des polnischen Untergrunds nach Warschau ging.

Wiesenthal durchlief mehrere Konzentrationslager, darunter Groß-Rosen, Buchenwald und Mauthausen. Er wurde am 5. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit. Nach seiner Genesung machte er sich daran, Unterlagen über deutsche Verbrechen zu sammeln. Die Materialien sollten in Strafprozessen verwendet werden.

Wiesenthal leitete das Jüdische Zentralkomitee, das in der amerikanischen Besatzungszone in Österreich eingerichtet wurde. Er war auch der Gründer des Dokumentationszentrums Jüdische Historische Dokumentation Linz, das Beweise sammelte, die in den Prozessen gegen NS-Verbrecher verwendet wurden. Die Dokumentation wurde dem Institut Yad Vashem übergeben.

Wiesenthal sammelte und analysierte kontinuierlich Informationen, die dann an die zuständigen Institutionen weitergeleitet wurden. Die Suche führte 1960 unter anderem zur Entdeckung und Festnahme eines hohen Beamten des Dritten Reiches, Adolf Eichmann. Das Jüdische Dokumentationszentrum trug dazu bei, zahlreiche für Massenmorde verantwortliche Verbrecher aufzuspüren, darunter Karl Silberbauer, Franz Stangel, Franz Murer und Hermine Ryan. Insgesamt sammelte die Einrichtung Informationen über rund 90 000 Personen. Im Jahr 1967 veröffentlichte Wiesenthal ein Buch mit dem Titel „Doch die Mörder leben”.

Er starb 2005 in Wien und wurde in der israelischen Stadt Herzlia beigesetzt.

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