„Die Untersuchung des Explosionsortes in Przewodów, nahe der polnisch-ukrainischen Grenze, ist abgeschlossen. Die Beweise wurden gesichert und werden nun von Experten untersucht”, sagte der Sprecher der Landesstaatsanwaltschaft, Łukasz Łapczyński, am Montag.
Das Verfahren im Zusammenhang mit der Raketenexplosion in Przewodów wird wegen unbeabsichtigter Verursachung eines Ereignisses, das das Leben und die Gesundheit vieler Menschen oder Besitz in erheblichem Umfang gefährdete, geführt, weil durch die Explosion von Sprengstoff zwei Menschen ums Leben kamen.
„Neben der Begutachtung durch Experten werden sich die Ermittlungen unter anderem auf die Beschaffung von Informationen im Rahmen der internationalen Rechtshilfe konzentrieren. Außerdem werden zwischen der polnischen und der ukrainischen Seite Absprachen getroffen, um bei den Ermittlungen zusammenzuarbeiten”, informierte Łapczyński.
Die Explosion in dem nahe der polnisch-ukrainischen Grenze gelegenen Dorf Przewodów in der Woiwodschaft Lublin ereignete sich am Dienstag, dem 15. November, dem Tag, an dem die russischen Streitkräfte einen massiven Raketenangriff auf die Ukraine durchführten.
Auf dem Gelände einer Getreidetrocknungsanlage in Przewodów schlug — wie die polnischen Behörden später berichteten — eine Rakete ein, die höchstwahrscheinlich aus der ukrainischen Luftabwehr kam, und es gab eine Explosion, bei der zwei Polen getötet wurden. Es wurde betont, dass alles darauf hindeute, dass es sich um einen unglücklichen Unfall gehandelt habe.
Die Ermittlungen zu der Explosion werden von der Masowischen Regionalabteilung für organisierte Kriminalität und Korruption der Landesstaatsanwaltschaft geführt. Staatsanwälte, Beamte der Polizei, des Grenzschutzes, der Agentur für Innere Sicherheit (ABW), des Zentralen Ermittlungsbüros der Polizei (CBŚP), Soldaten sowie Experten, u. a. vom Militärischen Institut für Waffentechnik in Zielonka und vom Zentralen Forensischen Labor des Polizeipräsidiums, Pyrotechniker und amerikanische Experten waren vor Ort tätig. Auch ukrainische Experten nahmen am Freitag an der Untersuchung des Explosionsortes teil und verließen Przewodów einige Stunden später.
Arkadiusz Słomczyński